Theater der Lust – Mut

Heute habe ich mal wieder ein wenig Erotik… gepaart mit ein wenig SM und sexuellen Fantasien…. konnte mich das Buch verführen?

Theater der Lust – Mut

von

Ines Witka

284 Seiten

Bildquelle und Klappentext: http://ineswitka.de

Klappentext:

Um der Leere ihres Lebens zu entkommen, nimmt die Mediengestalterin Viktoria ein einmaliges Engagement im Lilith Secrets Theatre an. Hier wird keine erotische Revue mit Glitzer und Glamour inszeniert, sondern die dunkle Seite der Lust.
Bei diesem intensiven Spiel um Dominanz und Unterwerfung trifft sie allerdings auch auf den »Fürsten der Hölle«, der bislang nur in ihrer Vorstellung existiert und dort Macht über sie ausgeübt hat.

Von dieser dämonischen inneren Welt ist Gil, die Intendantin des Theaters fasziniert. Sie schlägt Viktoria vor, Begegnungen zu arrangieren, die davon inspiriert sind. Viktoria lässt sich darauf ein, und je mehr sie von sich offenbart, desto mehr erhält sie Zugang zu einer Welt voller sinnlicher Abenteuer. Darin begegnet sie schließlich auch Ralf, dem Geliebten Gils …
Doch der Fürst greift ebenfalls ins Spiel ein. Imagination und Wirklichkeit tauschen immer wieder die Plätze. Wird sich Viktoria in einer Zwischenwelt verlieren?

Meine Meinung:

Am Anfang lernt der Leser Viktoria kennen, eine Frau, frisch geschieden, mit ganz eigenen Ängsten. Sie ist unsicher, hat wenig Selbstbewusstsein und lässt sich immer wieder von ihrem Ex verbal demütigen.

Außerdem hat sie ein dunkles Geheimnis: sie hat drastische Gewaltfantasien, in denen sie missbraucht und geschändet wird!

Auf der Suche nach einem neuen Sinn im Leben, nach Abwechslung, nach etwas Mutigem, findet sie eine Anzeige für ein erotisches Theaterstück. Sie meldet sich und „spielt“ mit.

Die erste Vorstellung wird zum Abenteuer und Desaster. Viktoria kann sich nicht fallen lassen, wird von ihren inneren Dämonen heimgesucht und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Doch die Theater-Betreiber Ralf und Gil wollen ihr helfen. Können sie Viktorias Dämonen vertreiben?

Die Story selbst ist super interessant, handelt sie doch von „verbotenen“ Fantasien und der Gefahr, diese sich selbst gegenüber immer wieder als falsch und abartig und gefährlich darzustellen.

Die Umsetzung fand ich allerdings nicht ganz so gelungen. Die imaginären Dämonen, die Viktoria scheinbar für echt hält, die drastischen Szenen, in die sie abdriftet, konnten mich irgendwie nicht packen.

Auch das Theater der Lust empfand ich als wenig inspirierend, wenig Neu, nicht Besonders. Mir fehlte das Überraschende. Das THEATER!

Es gibt Szenen, in denen lange Dialoge zum Thema Gewalt gegen Frauen geführt werden, immer mit dem Fingerzeig, das Gewaltfantasien etwas ganz anderes sind! Doch diese Szenen erscheinen eher wie ein feministischer Vortrag. Ein wenig spielerischer, subtiler formuliert würde wahrscheinlich weniger belehrend wirken.

Die erotischen Szenen sind meistens SM-Szenen, in denen Viktorias Ängste nachgespielt werden. Hier fand ich allerdings die Ignoranz ihrer echten Angst im Spiel eher bedenklich denn erotisch.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht wirklich erreichen. Die erotischen Szenen wurden durch zu viele Neben-Effekte (imaginäre Darsteller mit abartigen Praktiken, extreme Ängste, innere Zerrissenheit) gestört und die „normale“ Handlung kam mir zu kurz.

Die Idee ist toll, die Umsetzung könnte besser sein.

3 ½ Sterne


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