Von Andreas Brandhorst haben ich schon einige Bücher gelesen. Auch schon Science-Fiction-Abenteuer, die mir sehr gut gefallen haben. Heute habe ich daher eine neue Geschichte dieses Genres:
Splitter der Zeit
von
Andreas Brandhorst
512 Seiten
Klappentext:
Brillante Space Opera um einen großen Krieg der Menschheit gegen eine außerirdische Spezies
Seit Jahrhunderten muss sich die Menschheit gegen die fremdartigen Honta verteidigen, ohne zu wissen, warum sie immer wieder angreifen. Im Jahr 3233 überfällt der Feind Harkonia, einen über 8000 Lichtjahre von der Erde entfernten Kolonialplaneten. Zu den wenigen Überlebenden zählt der siebenjährige Cameron, der durch den Angriff seine Mutter verliert. Adoptiert von einem Kommandanten der Vereinten Streitkräfte, tritt er eine Laufbahn beim Militär an. Entschlossen, sich an den Honta zu rächen, sammelt er im Kampf immer mehr Erkenntnisse über den verhassten Feind. Doch die Honta scheinen den Menschen stets einen Schritt voraus zu sein. Verfügen sie über eine Technologie, die die Menschheit nicht versteht? Um die Antwort zu ergründen, muss Cameron eine ungewöhnliche Mission antreten: eine Reise ans Ende der Zeit.
Meine Meinung / Rezension:
Eine erschreckende Geschichte. Es beginnt damit, dass der kleine Cameron bei einem Überfall seine Mutter verbrennen sieht und vom Kommandanten der Streitkräfte aufgenommen wird. Mit mehreren anderen Kindern. Diese werden fortan als Soldaten ausgebildet. Schon das war erschreckend, wie die Kinder lernen zu kämpfen, zu überleben. Cameron entwickelt dabei erstaunliche, strategische Fähigkeiten.
Jahr um Jahr erlebt man die Entwicklung der Kinder, speziell aber geht es um Cameron.
Die Geschichte ist eher ruhig gestaltet, man erlebt mit Cameron sein Erwachsenwerden, dann in kurzen Abschnitten seinen Werdegang in den Vereinten Streitkräften. Er verliert Freunde, auch dies geschieht ohne viel Drama drumherum.
Als Erwachsener steigt Cameron immer weiter auf in der Hirarchie der Streitkräfte, wird ein geachteter Stratege. Doch die Machtspiele der oberen Entscheidungsträger sind ihm fremd und so werden einige seiner strategischen Empfehlungen nicht Ernst genommen. Mit ungeahnten Folgen! Es kommt zum Krieg mit den Honta, genau so, wie es Cameron vorhergesagt hat. Auch die kriegerischen Aktivitäten und Verluste werden eher ruhig und distanziert erzählt. Die Geschichte ist keine typische, laute und actionreiche Science-Fiction- Story.
Man könnte die Story vielleicht eher als leicht philosophisches, nachdenkliches Werk bezeichnen. Es geht um den Sinn von Kriegen, die Bedeutung von Zeit und die Konsequenzen des Handels für die weit entfernte Zukunft. Dazu gibt es noch viele technische Fiction-Begriffe der Raumfahrt, einen Cameron, der immer wieder auch kriegerische Erlebnisse in seinen Träumen „erlebt“ und erzählt und eine lange Schlußszene, die viel Vorstellungskraft voraussetzt.
Und doch hat mich das Werk nicht los gelassen. Die ruhige Art hat mich fasziniert und passte in vielen Situationen perfekt zur Stille des Alls. Das Buch ist ganz anders, als erwartet, ruhiger, verträumter und sicher nicht jedermann Geschmack.
Ab und an hätte vielleicht ein klein wenig Action gut getan und auch in Cameron´s Werdegang wurden machmal ein wenig zu schnell viele Jahre übersprungen. Auch das Ende ist sehr abstrakt, erfordert viel Fantasie und Aufmerksamkeit, es wird die Zeit verbogen, die Dimensionen verschieben sich…
Alles in Allem aber eine interessante Idee, ein sympathischer Protagonist und eine gefühlvolle Geschichte.
4 Sterne
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