Stephen King hat nen Neuen… nen neuen Roman am Start… nach „Der Outsider„, der mich so gar nicht packen konnte und „Das Institut„, das ich wiederum sehr gut fand, war ich gespannt, in welche Kategorie sich das neue Werk eingliedert..
Später
von
Stephen King
304 Seiten
Klappentext:
Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod.
Meine Meinung:
Das Buch ist aus der Sicht des Jamie Conklin geschrieben, der im Mannesalter an seine Vergangenheit zurückdenkt und erzählt, was in seiner Jugend und später passierte.. Denn Jamie hat eine ganz besondere Begabung: er kann Geister sehen… bis zu ein paar Tagen nach dem Tod der Menschen. Dann verschwinden sie irgendwann.
Natürlich ist das keine Begabung, auf die eine Mutter stolz ist. Sie ignoriert es daher und Jamie lernt, diese Gabe zu verheimlichen… bis… Jamie hilft seiner Mutter, ihren Job und ihre Zukunft zu retten, indem er seine Gabe nutzt, um dem kürzlich verstorbenen Autor, den seine Mutter unter Vertrag hatte, das Geheimnis seines letzten Bestsellerbuches zu entlocken. Das Buch erscheint und alle Geldsorgen sind vergessen..
Doch dann soll Jamie für jemanden ein weiteres Mal seine Gabe einsetzen… und dies geht leider gehörig schief. Fortan muß der Junge um sein Leben fürchten…
Die Idee des Buches ist sehr spannend. Die Handlung an sich ist eher unspektakulär, auch wenn der Autor mehrmals textlich darauf hinweist, dass es sich um eine „Horrorstory“ handelt. Dem würde ich allerdings widersprechen. Wenn, dann eine Horrorstory für Angsthasen 😉 Ich würde es eher ein Drama mit Fantasy-Elementen nennen.
Die Geschichte ist sehr ruhig, stellenweise fast schon langweilig. Die Geschehnisse haben bei mir wenig Emotionen hervorgerufen außer eine gewissen Neugier, wie es weiter geht. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch schlecht fand. Es war halt nur nicht das, was ICH unter Horror verstehe. Es hat ein wenig was von ES, nur ohne ES. Da gibt es das Kind, das seine kleinen Problemchen hat, ein wenig Mobbing, ein wenig Geldsorgen, ein wenig Vernachlässigung durch die Mutter, keine Freunde.. Dann plätschert die Handlung dahin, während Jamie älter wird… in die Schule kommt… selbstständig wird… immer mal eine kleine Anekdote zu seiner Gabe, aber nie dramatisch oder angsteinflößend. Eher irgendwie süß.
Die Entwicklung der Geschichte ist interessant, Jamie ein spannender Charakter und seine kindlichen Handlungen durchaus nachvollziehbar. Sehe ich also in dem Buch KEINE Horrorstory sondern ein Buch über einen Jungen mit einer einsamen und teils traurigen Kindheit garniert mit kleinen gruseligen Elementen, ist es ein spannendes Werk.
Allerdings wären die gruseligen Elemente es durchaus Wert gewesen, sie richtig auszuarbeiten, DANN wäre da eine coole Horrorstory draus geworden! Schade.
Somit gebe ich der Geschichte 4 Sterne.
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