Die letzten Werke von Stephen King gaben den Fans immer wieder Gesprächsstoff. Der Stil des Autors hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Oftmals sind seine Werke eher Dramen als Horrorstory, wie man es von ihm gewohnt war. Auch ich fand nicht jedes Werk gut, habe einige der Neuesten gar nicht erst gelesen. Bei Später schieden sich die Geister, ich fand es gut. Wie also würde das neueste Werk werden? Ich habe es gewagt…
Billy Summers
von
Stephen King
720 Seiten
Klappentext:
Billy ist Kriegsveteran und verdingt sich als Auftragskiller. Sein neuester Job ist so lukrativ, dass es sein letzter sein soll. Danach will er ein neues Leben beginnen. Aber er hat sich mit mächtigen Hintermännern eingelassen und steht schließlich selbst im Fadenkreuz. Auf der Flucht rettet er die junge Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Billy muss sich entscheiden. Geht er den Weg der Rache oder der Gerechtigkeit? Gibt es da einen Unterschied? So oder so, die Antwort liegt am Ende des Wegs.
Meine Meinung:
Billy der Auftragskiller nimmt einen letzten, großen Auftrag an. Er soll einen anderen Auftragskiller töten. Das Schwierige daran? Er muss sich für mehrere Monate an einem Ort aufhalten und in das Umfeld integrieren. Er agiert als Schriftsteller, der sich mit den Nachbarn gut stellen soll und unauffällig in der Masse untergehen soll. Dies gelingt ihm irgendwann beängstigend gut. Doch irgendwann ist der Tag gekommen, an dem er seinen Auftrag ausführen kann. Und von da an ist nichts mehr, wie es sein sollte. Billy wird reingelegt und muss untertauchen. Doch Rache ist bekanntlich süß… nur hat Billy nicht mit Alice gerechnet, die ihm praktisch vor die Füße fällt und fortan an seiner Seite bleibt…
Die Geschichte zu bewerten, fällt mir sehr schwer. Wenn ich nicht daran denke, wer der Autor ist, würde meine Meinung folgendermaßen aussehen:
Billy Summers, der Protagonist des Buches, ist ein sehr sympathischer Charakter. Aber er ist nichts Besonderes, nicht außergewöhnlich sexy, nicht außergewöhnlich stark, nicht außergewöhnlich schlau oder brutal. Er ist effizient. Auch die Schreibweise ist nicht besonders fesselnd, reißerisch oder blutig. Nicht rasant oder geheimnisvoll. Es ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Punkt.
Und doch hat mich die Geschichte von Billy Summers in ihren Bann gezogen. Ganz einfach, weil sie authentisch und intelligent und schlicht ist. Es passiert wenig und doch ist es spannend, Billy auf seinem Weg zu folgen. Seine Schritte mit ihm zu planen und seine Effizienz zu erleben.
Wenn ich mir allerdings vor Augen halte, dass diese Geschichte von Stephen King ist, könnte ich natürlich enttäuscht sein. Kein Horror, kein Mystery (von mini Ereignissen abgesehen), keine brutalen Szenen, kein ängstliches „über-die-Schulter-schauen“. NUR eine schlichte Erzählung.
Und trotzdem mag ich die Story. Die Schlichtheit, die Unaufgeregtheit, die Aufrichtigkeit.
Erwartet man keinen typischen Stephen King, ist es eine auf ihre ganz eigen Art spannende Story.
Datenschutz: Sämtliche Inhalte, Texte, Fotos und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung von www.buchfeeling.de weder ganz noch auszugsweise kopiert, verändert, vervielfältigt oder veröffentlicht werden.