Überschallflieger

Die Autorin schreibt zu ihrem neuen Roman: „Ein Roman für alle in den 80er-Jahren Geborenen! Witzig, tragisch, intensiv! “ Also das klingt nach einem witzigen Lesevergnügen, das ich mir nicht entgehen lassen wollte:

Überschallflieger

von

Victoria Hohmann

(ca. 191 Seiten)

Bildquelle und Klappentext: neobooks

Klappentext:

Sich entscheiden ist gar nicht so einfach. Schließlich könnte man etwas verpassen. Einen Fehler begehen. Vom Weg abkommen – weil man gar nicht weiß, wie der eigentlich aussieht oder aussehen soll. Darum ist es viel bequemer alles im Unklaren zu lassen. Zumindest für Mag. Die mit ihren runden dreißig Jahren Entscheidungen lieber dem Schicksal überlässt. Das laue Leben wählt, um sich das Herz nicht zu verbrennen. Obwohl sie sich gleichzeitig nichts sehnlicher wünscht, als die große Liebe zu erfahren und ihren Träumen zu folgen. Beides ist möglich, doch die Angst vor Nähe und Enttäuschung zu groß. Schließlich könnte das Glück an den Wänden der Realität zerschellen. Darum beginnt Mag eine Beziehung mit Paul, dem besten Freund ihrer großen Liebe Niko anstatt Niko tatsächlich eine Chance zu geben. Darum wählt sie einen Beruf, der ihr nichts bedeutet anstatt sich mit ihrer Berufung zu beschäftigen. Darum sieht sie handlungsunfähig zu, als sich ihre beste Freundin Bianca vergeblich bis über beide Ohren in ihren Freund Paul verliebt. Und sieht weg, als ihre große Liebe Niko eine Beziehung mit Biancas jüngerer Schwester Lilly eingeht. Darum presst sie sich selbst in eine gesellschaftliche Norm, bis sie sich selbst nicht wiedererkennt. Verbaut sich das Leben, das sie leben könnte, bis es kein Zurück mehr gibt und das Leben sie an ihrem einunddreißigsten Geburtstag zwingt, hinzusehen. Spielerisch, poetisch, humorvoll. Ein Leseerlebnis, das die düsteren Momente des Alltags mit vitalisierender Ironie tränkt.

Meine Meinung:

Anfangs kam ich etwas schwierig in die Story, da die Schreibweise ein wenig Konzentration erfordert. Die Autorin schreibt „akademisch-intelligent“ und fordert vom Leser vollste Aufmerksamkeit. Aber die Geschichte ist witzig-frech, die Aktionen der Protagonisten nachvollziehbar für jeden Ü30 und sie entlocken einem immer wieder ein Schmunzeln. Hier wird nicht permanent über Männer oder Frauen gelästert, vielmehr handelt es sich um ein Buch, das die Generation 30+ sehr selbstkritisch unter die Lupe nimmt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

Hat man sich auf den Schreibstil eingelassen und gibt man dem Buch die nötige Aufmerksamkeit, befindet man sich in einer äußerst witzigen Lektüre, die mich immer wieder selbst in die Zeit von U30 und Ü30 zurückversetzt hat.

So philosophiert die Protagonistin Mag über eine unerreichbare „Große Liebe“, über die verhaßte neue Freundin der „Großen Liebe“ und über die Ungerechtigkeit der Lebensströmungen, die einen immer wieder auf Wellen davontragen und herumschleudern, ohne Schleudersitz und doppelten Boden.

Und so sitzen wir als Leser zwischen Mag und Paul, die ein Paar sind… und zwischen Niko und Bianka, die kein Paar sind und es auch nicht werden wollen… und zwischen Mag und Niko, die gern ein Paar wären aber weil Mag ja jetzt mit Paul zusammen ist, es nicht sein können… und zwischen Bianka und Paul, wobei Bianka Paul liebt aber es nicht zeigen darf, weil Paul ja mit Mag zusammen ist… und zwischen Niko und Lilly, Nikos neuer Flamme und Biankas toller Schwester… die von Mag gehasst wird, weil sie von Niko geliebt wird…

na, steigt Ihr noch durch..? Irrungen und Wirrungen des Lebens und der Liebe und überhaupt…

Ein philosophisches Verwirrspiel um die Liebe…

nicht unbedingt die leichteste Lektüre aber ein gelungenes Spiegelbild der Generation 30+

Ich möchte „Überschallflieger“ gute

4 Engelchen für einen selbstkritischen, philosophischen und ironisches Blick auf die 80er-Geborenen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert