Stirb sanft, mein Engel

Heute stelle ich Euch einen Thriller vor, der nicht durch blutige Details punkten möchte, sondern aus der Sicht der Ermittler erzählt wird:

Stirb sanft, mein Engel

von

Daniela Arnold

(172 Seiten)

Klappentext:

Wo versteckst du dich, wenn alle glauben, dass du eine Mörderin bist und du niemandem mehr trauen kannst?

Die Augsburgerin Dorothea Augustin lebt für ihren Job als Polizistin. Eines Tages erhält sie den Auftrag, nach der vermissten fünfjährigen Mathilda zu suchen und stößt bei den Ermittlungen schnell an ihre Grenzen. Nicht nur ihre Kollegen scheinen gegen sie zu arbeiten, auch das Umfeld des Kindes verbirgt etwas vor ihr. Als Dorothea klar wird, dass eine Verbindung zu einer Mordserie an jungen Mädchen in Dresden besteht, ist sie längst selbst in Lebensgefahr. Denn jemand geht über Leichen, um sein furchtbares Geheimnis zu bewahren. Und die Zeit läuft …

Meine Meinung:

Die Geschichte wird aus der Sicht der leitenden Ermittler in zwei Strängen erzählt.

Da gibt es  auf der einen Seite in Augsburg einen ermordeten Mann, dessen Frau und Tochter verschwunden sind. Die Ehefrau steht unter Tatverdacht. Doch Dorothea, die Ermittlerin, glaubt von Anfang an nicht an deren Schuld. Aber Dorothea wird auf das verschwundene Mädchen angesetzt, soll sich nicht mit dem Fall der Mutter befassen. Doch für Doro ist es schwer, die beiden Vermisstenfälle zu trennen. Sie ist der festen Überzeugung, findet man die Mutter, dann auch die Tochter. Und so stochert sie im Leben der Familie, befragt Freunde und Nachbarn und gerät durch ihre aufbrausende Art dabei nicht nur mit den Zeugen, sondern auch mit den Kollegen aneinander. Schnell wird Doro als besessen und übergeschnappt abgestempelt und der Fall entgleitet ihr mehr und mehr.

Auf der anderen Seite gibt es in Dresden eine brutale Mordserie, bei der Teenager-Mädchen entführt und nach Wochen ermordet aufgefunden werden. Hier hat das Ermittlerteam  keine Anhaltspunkte auf einen Täter. Die Presse läuft Amok, die Eltern der ermordeten Mädchen wollen den Täter gefasst sehen und der Druck wächst mit jedem verschwundenen Mädchen. Doch der Mörder scheint genau zu wissen, was er tut.

Und so begleitet man als Leser beide Ermittlerteams bei ihrer Arbeit, folgt ihnen auf der Suche nach Spuren, bei Vernehmungen. Dabei dreht sich die Handlung dann irgendwie aber vorrangig um die persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler. Um ihre Panik bei Fehlschlägen, um Schlafstörungen, um gegenseitiges Misstrauen, um egoistisches Verhalten den Kollegen gegenüber, um Wut und aufbrausendes Verhalten… also sehr viele hochkochende Emotionen.

Ich verlor dabei leider die eigentlichen Fälle etwas aus dem Auge, der Fokus lag mir allzu sehr auf die schlechten, kollegialen Verhältnisse im Revier.

Am Ende dann hatte ich das Gefühl, dass die „Fälle“ eh nur Beiwerk waren, es im Grunde aber vorrangig um die Ermittler geht. Selbst die Aufklärung der beiden Fälle erfolgt so nebensächlich, dass ich etwas enttäuscht war.

Auch das Ende selbst war doch mehr als seltsam, unglaubwürdig und ein wenig zu konstruiert. Hat mir leider nicht gefallen und brachte dem Roman noch einen Punkt Abzug.

Ein interessanter Thriller, wenn man auf emotionale Polizeiarbeit, auf Problembewältigung im Kollegenkreis und eine etwas anstrengende Protagonistin steht.

Ich habe etwas anderes erwartet. Gebe daher

3 gute Sterne.

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