Interview mit Dane Rahlmeyer

Heute habe ich eine ganz besondere Überraschung für euch! Ich hatte die tolle Gelegenheit,

Dane Rahlmeyer

Monster und Magie

ein paar Fragen zu seinem neuesten Werk „Monster & Magie:  Diebe des Drachendolchs“ zu stellen! Ich freue mich sehr, dass mir der Autor hier Rede und Antwort stand.

Ich: Erst einmal herzlich Willkommen bei Buchfeeling. Ich freue mich, dass Du Dich bereit erklärt hast, meinen Lesern und mir ein paar Geheimnisse anzuvertrauen… (grins)

Als Erstes würde mich brennend interessieren, wie Du auf die Idee mit dieser Art Buch gekommen bist? Ich selbst hatte vorab noch nie von so einem Spielebuch gehört oder so etwas gelesen.

Dane: Ich selbst bin auch – wie so oft! – sehr spät zum Genre gekommen. „Schuld“ hatte meine Freundin Corinna Rindlisbacher, die Anfang letzten Jahres ihr Buch „Das Dämonen-Labyrinth“ veröffentlicht hatte . Dabei handelt es sich um ein (übrigens sehr spaßiges!) Spielbuch für jüngere Leser. Ich hatte so viel Freude beim Lesen, dass ich sofort Feuer und Flamme war, mich auch an einem solchen Buch zu versuchen.

Ich: Wie kam es zu dem Set, eine Räubergeschichte im Mittelalter?

Dane: Es juckte mich schon seit einiger Zeit in den Fingern nach meinen recht steampunk-lastigen Geschichten der letzten Zeit eine klassische „Pseudo-Mittelalter“-Fantasygeschichte zu schreiben. Ausgelöst wurde das vielleicht durch die vielen 80er-Jahre-Fantasyfilme, die ich zu der Zeit gesehen hatte. Als dann die Idee zu dem Spielbuch aufkam, wusste ich sofort, dass ich das perfekte Setting für mein neues Projekt hatte.

Ich: Wie lange hat es gedauert, aus der Idee eine fertige Geschichte zu zaubern? Ich stelle mir das unheimlich aufwändig vor, ehe alle Verbindungen stehen… wie konzeptioniert man so etwas? Stand die fertige Geschichte mit allen Wegen schon fest oder entwickelten sich hier auch beim Schreiben noch Wege?

Dane: Ich habe tatsächlich zwei Anläufe gebraucht, eben weil „interaktive Fiktion“, wie man solche Bücher auch nennt, ganz anders funktioniert, als klassische, lineare Geschichten, die ich sonst schreibe. So gab es einen ersten Entwurf von gut 10.000 Wörtern an dem ich mich versucht habe, bis ich ihn frustriert in die Tonne getreten habe.

Aber während dieses ersten Entwurfes hatte ich genug dazu gelernt, sodass es beim zweiten Versuch nicht nur viel besser lief, sondern geradezu von alleine flutschte. Wobei sich einem trotzdem manchmal das Gehirn verknotet, wenn man versucht, alle Pfade, die der Leser/Spieler gehen kann, gleichzeitig im Kopf zu behalten. Hier waren auch schon in der Notizenphase Hyperlinks extrem praktisch, die quasi eine spielbare Rohversion möglich gemacht haben.

Die beiden Haupthandlungsstränge (im Kralllenwald und im Kerker von Kardún) standen dabei von Anfang an fest, ebenso gewisse Begegnungen mit gewissen Fallen und Monstern. Dann ging es nur noch darum: wie kann der Spieler bei diesen Begegnungen reagieren, wohin führt seine Reaktion, etc.? Bei jeder Stelle habe ich ein Brainstoming betrieben: Was wäre am spannendsten/stimmungsvollsten – oder (bei vielen Todessequenzen der Fall) am witzigsten?

Vieles ergab sich tatsächlich erst beim Schreiben – und auch das ist etwas, das dieses Projekt von meinen anderen Geschichten unterscheidet. Bei denen habe ich nämlich lange vorher eine (manchmal bis zu 30.000 Wörter starke!) Outline, in der die Story genau festgehalten ist, manchmal sogar bis hin zu manchen Dialogen und Beschreibungen.

Ich: Wer hat das wunderschöne Cover und die Bilder in der Story gestaltet und woher kennst Du den Künstler?

Dane: Ja, die sind großartig geworden, oder? Alle Illustrationen stammen von Colin Winkler, den ich von Anfang an unbedingt für das Projekt haben wollte, weil er bei unseren vergangenen Zusammenarbeiten meine Ideen immer brillant umgesetzt hatte (tatsächlich sogar viel, viel besser als ich sie mir vorgestellt hatte!).

Talentiert wie er ist, ist Colin extrem ausgebucht – ich hatte also enormes Glück, dass er die Arbeiten für Monster & Magie noch in seinen Terminkalender quetschen konnte.

Kennengelernt habe ich Colin bei einem Hörspielprojekt von mir namens „Narbenhaut“, für das er das Cover beigesteuert hat. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, wenn man so will.

Ich: Hast Du feste Schreibzeiten oder wann nimmst Du Dir die Zeit, Neues zu verfassen?

Dane: Ich habe früher frei nach Schnauze geschrieben, bin damit aber nicht weit gekommen. Heute habe ich feste Schreibzeiten, die ich strikt einhalte: Montags bis Freitags von 5:00 bis 7:00 Uhr und dann wieder von 08:15 – 12:00 Uhr. (Zwischendurch wird geduscht, gefrühstückt und mein Sohn zur Krippe gefahren.)

Ganz selten arbeite ich mal an Nachmittagen und Wochenenden, die sind eigentlich meiner Familie und anderen Tätigkeiten vorbehalten.

Ich nehme mir vor, jeden Tag zwischen 2.000 und 3.000 Wörtern zu schaffen. Wenn man das eine Weile durchhält, hat man in Windeseile den ersten Entwurf eines Romans fertig. Bei Monster & Magie habe ich mitunter sogar bis zu 5.000 Wörter pro Tag geschafft, einfach weil es so viel Spaß gemacht hat.

Ich: Woher nimmst Du Deine Ideen? Wer oder was inspiriert Dich?

Dane: Ich lese viel über Weltgeschichte und andere Kulturen und sammele Artbooks von Filmen und Videospielen, sowie Bildbände über alles Mögliche, von der Tee-Herstellung bis zur Mode durch die Jahrthunderte hindurch. Wenn ich mal eine Anregung für einen Charakter, eine Kreatur oder sonst etwas brauche, mache ich einen Tripp in unsere Hausbibliothek und finde meistens irgendetwas, das mich auf neue Ideen bringt.

Manche Ideen klopfen aber auch scheinbar ganz von allein an mein Oberstübchen. Da frage ich mich dann selbst manchmal, wo sie hergekommen sind. Vielleicht hat Alan Moore ja recht mit seinen Theorien zum „Idea-Space“, wer weiß?

Ich: Wann hast Du angefangen zu Schreiben?

Dane: Mit 14 Jahren oder 15. Nachdem ich „Der Wüstenplanet“ gelesen hatte (ohne ihn in all seiner Tiefe zu verstehen, wohlgemerkt), stand für mich fest, dass ich Autor werden und mein Geld damit verdienen will, dass ich mir Geschichten um fremde Wesen und Welten ausdenken möchte.

Glücklicherweise hat das geklappt, denn viele andere Talente habe ich nicht. 😉

Ich: Ich habe gesehen, dass Du schon das nächste Abenteuer für Deine Leser planst… kannst Du uns hier schon ein wenig darüber verraten? (zwinker)

Dane: Ich habe eine recht weit gediehene Idee für einen weiteren Monster-&-Magie-Band mit dem Arbeitstitel „Gestrandet im Geistermeer“, bei dem es den Leser/Spieler auf eine einsame Insel verschlägt, die es zu erkunden gilt – mit all ihren bizarren Einwohnern, alten Schätzen und tödlichen Gefahren. (Und natürlich Piraten!)

Aber das muss erstmal hintenanstehen, bis das Romanprojekt fertig ist, an dem ich gerade arbeite. Dazu will ich hier noch nichts verraten – haltet einfach meine Website www.dane-rahlmeyer.de im Auge, da wird es in nicht allzu ferner Zukunft etwas zu verkünden geben!

Ich: Wird es in Zukunft auch wieder Neues von Garlyn geben?

Dane: Ja und nein. Die Schattenraum-Trilogie um den Ex-Raumpiraten Garlyn ist ja eigentlich ein Roman-Spinoff der Hörspielserie Rick Future, in der Garlyn ursprünglich als Charaker dabei war. Ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Garlyn zwar in absehbarer Zeit keine weiteren Romanabenteuer erleben wird – aber dafür bald wieder in den Hörspielen zu seiner alten Crew hinzustößt.

Ich: Ja, die Rick Future Reihe ist Klasse! Da warte ich auch immer gespannt auf die Fortsetzung. Wen es interessiert, dem empfehle ich, HIER einmal zu schauen. Es lohnt sich.

Ich danke Dir für dieses interessante Interview und wünsche Dir noch ganz viel Erfolg mit „Monster & Magie: Diebe des Drachendolchs“ und auch mit all Deinen anderen Werken. Ich jedenfalls bin immer wieder begeistert!

Wenn ihr jetzt gern noch mehr über den Autor lesen möchtet, dann schaut doch mal auf seiner Website vorbei.

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