Holly, bekannt aus Büchern wie Mr. Mercedes, Finderlohn und Der Outsider, war mir bisher nicht so präsent. Die ersten beiden Romane kenne ich nicht, der Dritte hat mich schwer enttäuscht. Nun bekommt Holly also eine eigene Story und für mich eine neue Chance zu überzeugen.
Holly
von
Stephen King
640 Seiten
Klappentext:
Privatermittlerin Holly Gibney steckt in einer Lebenskrise, da erhält sie einen Anruf: »Meine Tochter Bonnie ist vor drei Wochen verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.« Ihre Nachforschungen führen Holly zu einer weit zurückreichenden Liste ungelöster Vermisstenfälle. Alle spielen im Umfeld eines inzwischen emeritierten Ernährungswissenschaftlers mit dem Spitznamen »Mr. Meat«. Holly hat schon gegen grausame Gegner bestanden, aber hier begegnet sie dem schlimmsten aller Ungeheuer: dem Menschen in seinem Wahn.
Rezension / Meine Meinung:
Die Story spielt während der Corona-Pandemie, was in vielen „neuen“ Romanen eher nicht thematisiert wurde. Stephen King allerdings traut sich, damit offen umzugehen. Ich finde es spannend, wie selbstverständlich und ehrlich King mit dem Thema umgeht und bin der Meinung, er hat es perfekt geschafft, die Ängste und Schwierigkeiten dieser Pandemie zu verdeutlichen, ohne diese zu dominant und aufdringlich erscheinen zu lassen.
Holly ist mir von Anfang an sehr sympatisch gewesen. Ihre kleinen Ängste, ihr Umgang mit den Menschen, ihre ehrliche, zurückhaltende Art.
Der Fall der Vermissten ist gruselig. Als Leser erfährt man sofort, WER die Entführer sind und teilweise auch, was sie mit den Opfern machen. Das WARUM bleibt anfangs noch verborgen. Jedoch ist der Blick in die Welt der Entführten schon schockierend genug!
Nun ist also ein weiterer Mensch verschwunden. Bonnie ist 24 Jahre alt und ihre Mutter glaubt nicht, dass sie einfach so weggehen würde. Holly soll die junge Frau finden. Schnell findet auch die Ermittlerin den Fall mysteriös und macht sich voller Eifer auf die Suche.
In kurzen Rückblicken erfährt man auch von anderen Entführungen, schaut den Entführern „über die Schulter“ und mir lief bei deren grausam-ruhigen Art ein Schauer über den Rücken!
Bald schon findet Holly eher zufällig weitere Menschen, die einfach so verschwunden sind. Ist hier ein Serientäter am Werk? Je mehr sich die Ermittlerin in den Fall hineindenkt, umso mysteriöser wird er. Doch ihre Recherche zu den anderen Vermißten rückt sie ins Blickfeld der Entführer!
Ich war mega nervös, wenn Holly wieder auf eine Spur traf, ich genau wußte, wohin sie führt und Holly nur knapp an dem entscheidenen Hinweis vorbei lief. Auch Bekannte von Holly geraten schnell in ungeahnte Gefahr! Denn niemand kann ahnen, dass die Täter genau DIESE Personen sind. Es ist so abwegig, so unglaublich!
Für mich war die Geschichte sehr spannend. Ich konnte das Buch kaum weglegen, auch wenn king-typisch die Story ruhig und langsam dahin „plätschert“. Zu dieser Idee passt es.
Ein unheimlicher, unheimlich nervenaufreibender Roman ohne Fantasy-Monster…. die Menschen-Monster reichen hier vollkommen aus für das reine Grauen!
5 Sterne
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