Es gibt Neuigkeiten von Frieda Lamberti. Mit „Inkognito„ hat sie mich schon einmal auf ganzer Linie begeistert. Nun steht eine neue Kurzgeschichte von Ihr am Start:
Fatales Schweigen
von
Frieda Lamberti
(ca. 126 Seiten)
Klappentext:
Julia und Greta sind Schwestern. Während Julia seit fünfzehn Jahren mit Clemens verheiratet, eine erfolgreiche Geschäftsfrau und Mutter der kleinen Paulina ist, gondelt die jüngere Singlefrau Greta als Reisebuchautorin und Hoteltesterin durch die Welt. Der plötzliche Tod ihrer kleinen Nichte zwingt sie, wieder nach Hamburg zu kommen. Sie kümmert sich um Julia, die nicht nur ihr einziges Kind, sondern auch ihren Ehemann verloren hat, denn Clemens ist seit dem Unglückstag spurlos verschwunden. Als Julia vor lauter Kummer verstummt, wird sie von ihrer Schwester zur Behandlung in ein privates Sanatorium gebracht. Während Julia in ihre Traumwelt flüchtet, versucht Greta, innerhalb dieses Familiendramas einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch die Tragödie nimmt weiter an Fahrt auf. Greta stellt fest, dass ihre Familie, die sie aus der Ferne stets als glücklich und harmonisch betrachtet hat, in Wahrheit eine Anhäufung trauriger Gestalten ist. Sie muss sich eingestehen, dass sie schon längst den Draht zu ihnen verloren hat. Was weiß sie denn wirklich über das Leben von Julia? Und wie konnte es zu dem Unglück kommen? Welche Rollen spielen die anderen Familienmitglieder in dieser tragischen Geschichte? Und…wo ist Clemens? Greta begibt sich auf Spurensuche.
Meine Meinung:
Wie reagierst Du, wenn Deine kleine Tochter tödlich verunglückt? Wie erträgst Du den Schmerz? Den Verlust?
Abwechselnd aus der Sicht von Julia, der Mutter des toten Kindes und Greta, ihrer Schwester, erleben wir die Geschehnisse nach dem Tod von Paulina. Der plötzliche Tod ihrer Tochter und das zeitgleiche Verschwinden ihres Ehemannes Clemens werfen Julia vollkommen aus der Bahn. Sie spricht nicht mehr und verschließt sich in einer Traumwelt. Greta sieht keinen anderen Ausweg, als Julia in eine psychologische Einrichtung zu bringen, um ihr zu helfen.
Doch Jula bricht aus ihrem selbst geschaffenen Cocon aus und will ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen.
Durch die abwechselnde Sichtweise wird das Geschehen sehr real, die Emotionen spürbar und echt. Einerseits die Verzweiflung und die Wut Julias, andererseits die Hilflosigkeit und die Angst Gretas.
Fast bis zur letzten Seite ist unklar, was wirklich passiert ist und so hält sich die Spannung und als Leser fragt man sich immer wieder, ob vielleicht doch Julia etwas mit dem Tod der Tochter zu tun hat, ob es ein Unfall oder ein Gewaltverbrechen war und was mit Clemens passiert ist….
Das Auftauchen eines Tagebuches bringt Licht ins Dunkel… doch plötzlich ist nichts mehr so, wie es scheint…
Ich habe das Buch in einem Stück durchgelesen, konnt es nicht eher aus der Hand legen, bis ich wußte, was wirklich geschehen ist…
Für Freunde von ruhigen, geheimnisvollen und emotionalen Krimis unbedingt empfehlenswert.
5 Sterne von mir.