Fairy Tail

Ich liebe die Werke von Stephen King schon ewig, doch die letzten Bücher waren sehr durchwachsen. Mal fand ich sie sehr gut (Billy Summers, Das Institut), mal schlecht (Outsider). Das folgende Buch war daher auch anfangs nicht auf meiner Wunschliste… bis ich im Radio eine Buchvorstellung dazu gehört hatte. Der Moderator fand es eher durchwachsen mit seinen vielen Fantasy-Details und Adaptionen zu bekannten Themen dieses Genres. Als ICH allerdings Fantasy und Märchenwelt hörte, war ich doch interessiert. So kam es also, dass dieses über 800 Seiten starke Werk auf meinem Reader landete….

Fairy Tail

von

Stephen King

880 Seiten

Fairy Tail
Bildquelle und Klappentext: Verlagsgruppe Randomhouse

Klappentext:

Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er sieben war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien.

Meine Meinung:

Vorab muss ich leider gestehen, dass ich das deutsche Cover so gar nicht mag, nachdem ich gesehen habe, wie cool und düster märchenhaft das englische Cover aussieht. Schade… dies hier regt sicher nicht zum spontanen Kauf an. Aber sehen wir uns den Inhalt an…

In meinen Augen handelt es sich bei diesem Buch endlich wieder um einen „typischen“ King-Roman. Es beginnt fast schon belanglos, die Handlung plätschert dahin aber man spürt, dass jede Seite voller Andeutungen ist und jederzeit die Wende kommen kann.

Dies dauert dann schon mal mehrere hundert Seiten, was ich bei Fairy Tale aber nicht schlimm oder langweilig fand. Der Junge, später junge Mann, der hier die Hauptrolle spielt, ist ein interessanter, weil starker Charakter. Durch einen inneren Zwang, ein geheimes Versprechen, fühlt er sich verpflichtet, dem alten, verletzten Nachbarn zu helfen. Doch bald schon ist es für Charlie keine Pflicht mehr, er hilft dem alten Bowditch gern. Der Mann hat keine Familie, nur seine Hündin ist sein Ein und Alles. Außerdem hat er keine Geldsorgen. Warum? Dieses Geheimnis würde Charlie zu gern lüften.

Noch weitere Geheimnisse um Mr. Bowditch kommen ans Licht und Charlie verliebt sich mehr und mehr in seine Hündin Radar. Die alte Dame ist allerdings nicht mehr so fit wie früher und ihre Gelenkbeschwerden werden immer schlimmer. Die vielen, kleinen Nebenhandlungen bereiten die Geschichte sanft und verständlich auf die nachfolgenden, mysteriösen und unglaublichen Abenteuer vor, die Charlie nach Mr. Bowditch´s Tod erleben soll.

Charlie versucht auf absurde, unglaubliche Art, das Leben von Radar zu retten. Doch dafür muss er sich auf eine Reise begeben, die gefährlich, geheimnisvoll und düster ist.

Von hier an nimmt die Geschichte eine mystische, fantastische Wendung. In einer beängstigenden Welt voller trauriger Schicksale macht sich Charlie auf den Weg.

Trotz märchenhafter Adaptionen ist die Story grau, trist und dunkel. Es ist eine ausgebeutete, kranke Welt, die von dämonischen Wesen beherrscht wird und in der eine grausame Krankheit wütet. Die Menschen haben entweder mit unvorstellbaren Entstellungen zu kämpfen oder sterben an der auszehrenden Wirkung der Krankheit. Charlie lernt viele freundliche Menschen kennen, die ihm trotz ihrer Defizite helfen.

Doch am Ende seiner Reise, in der geheimnisvollen, grausamen Stadt, verlässt ihn sein Glück. Kann der junge Charlie dem blutigen Schicksal entgehen? Vielleicht sogar diese graue, magische Welt retten?

Ich war gefesselt von der Geschichte, konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Tristesse dieser Welt, die Grausamkeiten der neuen Herrscher, die Freundlichkeit der Entstellen machen die Story sehr empathisch, ich konnte jeden Schmerz, jede Hoffnung, jede Enttäuschung fühlen!

Es lohnt sich, trotz der vielen Seiten dran zu bleiben. Ein klassischer S. King! Episch, düster, melancholisch und voller Andeutungen, Hoffnungen und Fantasie! Und am Ende? Ein Happy End? Irgendwie schon.. aber eher ein wehmütiges, trauriges Happy End….

5 Sterne

5 Sterne

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