Von Tommy Jaud habe ich schon viel gelesen, auch sein Alias-Buch „Einen Scheiß muß ich“ fand ich ganz witzig. Nun gibt es ein neues Buch mit einem sehr eigenartigen Titel… was es bedeutet? Das enthüllt der Autor in
Der Löwe büllt
von
Tommy Jaud
320 Seiten
Klappentext:
Kein Mann kann vor seinen Problemen fliehen – zumindest nicht mit seiner
Mutter. Es läuft nicht gut für Nico Schnös, 47, den überforderten
Controller mit der kaputten Brille. Warum gibt ihm seine Mutter seit dem
Tod des Vaters täglich durch, was sie kocht und wie sie putzt? Was
genau treibt Nicos Frau in dieser seltsamen Kuschelsekte, und warum
flüchtet im Großraumbüro sogar der Saugroboter vor ihm?
Als er bei einem Wutanfall eine Kaffeetasse auf den Finanzvorstand
wirft, schickt sein Chef ihn in den Zwangsurlaub: Entweder Nico kommt
entspannt zurück, oder er ist seinen Job los. Der kanarische Ferienclub
ist paradiesisch schön – doch sämtliche Entspannungsversuche gehen nach
hinten los. Vielleicht hätte Nico nicht ausgerechnet seine hyperaktive
Mutter mitnehmen sollen: »Eine Zimmerkarte reicht, mein Sohn und ich
machen eh alles zusammen!« Bald schon ahnt Nico: Paradies und Hölle
können sehr nah beieinander liegen.
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einer makaberen Mischung aus Humor und Drama… der Vater von Nico verstirbt… den humoristischen Teil hierbei werde ich aber nicht spoilern! 😉
Nico selbst ist ein Mann ohne Ehrgeiz, dafür mit einer gehörigen Portion Wut und Pessimismus. Jedes Glas ist halb leer und alle wollen natürlich nur ihm eins reinwürgen. Alle anderen Menschen sind doof und seine Freundin geht nur darum zur Meditation, um ihm aus dem Weg zu gehen. Und so gerät Nico immer wieder in Situationen, in denen er sich so lange in seine Wut auf Alles hineinsteigert, bis er ausrastet. Und das geschieht genau einmal zuviel! Sein Chef setzt ihm die Pistole auf die Brust: Puls runter oder Job weg!!
Nun muß Nico also in den Urlaub… und nimmt mit? Seine Mutter!! Von jetzt an gerät Nico von einer Ohnmacht in die Nächste, sein Puls steigt unaufhörlich, wenn Mama mal wieder alte Peinlichkeiten aus seiner Kindheit am Restauranttisch zum Besten gibt, im Zimmer anfängt zu putzen oder ihm ständig am „Rockzipfel“ hängt.
Die Situationen sind zwar allewegs maßlos überzogen und satirisch böse, dadurch aber auch wieder total komisch. Irgendwie kann man sowohl Mama wie auch Nico verstehen.
Am Ende wird das Buch dann sogar nochmal richtig sentimental!
Eine witzige Lektüre für Zwischendurch und ein kleiner, mahnender Zeigefinger, dass auch Eltern nicht ewig leben!
5 Sterne
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