Vom Autor Bastian Zach habe ich vor Jahren die Morbus Dei-Reihe gelesen und fand sie großartig. Nun geht es also nach WACKEN! Auf Festivals war ich schon oft und auch Metal-Festivals sind mir nicht neu, doch in Wacken, muß ich zugeben, war ich noch nie… (und habe auch nicht das Bedürfnis, das ist mir einfach schon zu groß). Ich bin also sehr gespannt auf mein 1. Mal WACKEN!
Death over Wacken
von
Bastian Zach
288 Seiten
Klappentext:
Das Wacken Open Air. 4 Tage. Über 200 Bands. Über 80.000 Fans. Und eine Leiche. Direkt unter dem legendären Bullhead hängt ein Toter. War es Selbstmord? Bandleaderin Mia glaubt nicht daran und tut sich mit ihrem entfremdeten Vater Lars zusammen, um den Fall aufzuklären. Was das ungleiche Ermittlerduo nicht weiß: Dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn während auf dem Festival frenetische Partystimmung herrscht, folgen weitere Morde …
Rezension / Meine Meinung:
Ich war noch nie in Wacken, kenne die „Szene“ aber von anderen Festivals. Doch WACKEN ist dann doch schon noch einmal eine ganz andere Nummer. Umso interessanter, einmal einen fast schon internen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.
Da Lars, der von seinem Kollegen zum Wacken fast schon genötigt wurde zum Festival mitzufahren, von der Szene so gar keine Ahnung hat, sind die Beschreibungen seiner Erlebnisse dort sehr witzig, treffend und Klischee-aufgreifend. Ich habe mich von Anfang an sehr amysiert und viele Szenen wiedererkannt. Auch sehr schön, wie die allseits bekannten Klischees über die Metall-Szene und speziell Wacken herangezogen und bestätigt oder widerlegt werden. Man kann die Atmosphäre auf dem Festival regelrecht spüren…
Als Lars nach einer ersten durchzechten, lauten und überwältigenden Nacht mit Brummschädel und leicht orientierungslos aber von der jungen Mia um Hilfe gebeten wird, ändert sich (fast) alles. Denn Mia ist seine Tochter, die er schon lange nicht mehr gesehen hat und die ihn mit derben und abwertenden Sprüchen bombardiert. Trotdem entschließt sich Lars, ihr und ihrer Band zu helfen.
Es gilt also, einen plakativen Mord aufzuklären. Zwischendrin gibt es immer mal einen Blick aus Sicht des Täters… auch spannend…
Und dann wird aus einem Mord zwei, dann drei… Mia und Lars wachsen nach und nach zusammen und gemeinsam mit der Band versuchen sie, dem Täter auf die Spur zu kommen.
Das Set um ein legendäres Metal-Festival, die kleinen Einblicke in das „Leben“ unter über 80 000 Metal-Fans und die verrückt-liebenswerten Fans ist wunderbar beschrieben. Man kann die Euphorie, die ausgelassene Stimmung und die Freude spüren. Allerdings könnte es für Nicht-Fans der Szene mitunter schwierig werden, der Story voll und ganz zu folgen, wenn Bandnamen, Bandmitglieder, Songs ect. zitiert und für Schlußfolgerungen herangezogen werden.
Zum Ende hin wird es immer spannender, am Rande verfolgt man immer wieder das wahnsinnige Treiben dieses Mega Festivals, die Gemeinschaft, die Freude bei Allen, egal wer man ist und woher man kommt. Doch der Killer treibt sein Spiel aufs Äußerste und es wird sehr dramatisch. Vielleicht ein klein wenig zu dramatisch… ;.-)
Eine spannende Story über ein Metal-Festival, von dem wohl jeder schon einmal gehört hat, dessen wahre Ausmaße sich aber sicher keiner vorstellen kann, der nicht schon einmal dort gewesen ist. Daher ein sehr gelungener Einblick in die Szene, finde ich. Der Kriminalfall selbst ist auch gut konstruiert, die Motive des Täters nachvollziehbar und glaubhaft.
Das Buch ist wegen der vielen Bandnamen und Songtexte, den kleinen Insidern und der „robusten“ Sprache einiger Protagonisten mehr für Metal-Fans gemacht. Aber auch Außenstehende können hier durchaus Spaß haben.
4 ½ Sterne
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