Das Haus in der Kakteenwüste

Ein Psychothriller aus der Kakteenwüste Mexicos? Mir stellte sich jedenfalls schon beim Lesen des Klappentextes die Nackenhaare auf und ich war sehr gespannt, was mich erwartet:

Das Haus in der Kakteenwüste

von

Paul Pen

(386 Seiten)

Klappentext:

Eines Tages klopft ein junger Mann an die Tür. Rose und Elmer sind alarmiert. Denn sie haben sich ein stilles Leben in der Wüste aufgebaut, mit ihren vier Mädchen. Früher waren es fünf, aber das älteste liegt nun begraben unter Sand, Steinen und den dornigen Kakteen. Die Familie hat einander, ihre verträumten Rituale und die Idylle der Abgeschiedenheit – für immer.

Etwas kommt Rose und Elmer an dem Fremden merkwürdig vor. Was, wenn er herausfindet, warum sie mit ihren Töchtern in dieser menschenleeren Einsamkeit leben? Wenn er mit diesem Wissen weiterzieht?

Das müssen sie verhindern. Um jeden Preis …

 Meine Meinung:

Puh, ein gruseliges Buch… von der ersten Seite an…

eigentlich beginnt die Story sehr ruhig und „normal“. Als Leser lernt man die Familie kennen, die Mädchen, das Umfeld… eine fast normale Familie, die ein Leben in der Einsamkeit der Wüste gewählt hat. Doch die Idylle trügt. Eines der Mädchen ist jetzt 16 Jahre alt und träumt von Jungs. Und eine der Mädchen wünscht sich nichts sehnlicher als Freunde. Sie spricht mit Kakteen und Steinen. Und die Zwillinge? Die sind eine ganz eigene, eingeschworene Gemeinschaft.

Mama Rose dagegen plagen tief verwurzelte Ängste. Und als wären die Sorgen der Mutter um ihre heranwachsenden Mädchen nicht groß genug, taucht plötzlich ein junger Mann auf!

Die Beschreibung des scheinbar normalen Lebens der Familie in der Wüste allein reicht schon aus, um mich als Leser hinter jedem Stein und jedem Kaktus eine Bedrohung zu wittern. Der Autor schafft es mit banalen Sätzen, die Spannung mit jeder Seite zu erhöhen, obwohl gar nichts passiert. Ein wenig erinnert mich diese subtile Art, Angst aufzubauen, an Steven King!

Und als in der Mitte des Buches das wahre Grauen zum Vorschein kommt, schafft es der Autor noch einmal, durch sanfte Worte und banale Handlungen diese Bösartigkeit zu überspielen und zu entschuldigen.

Bis zum Schluss steigert sich das Grauen, ohne extreme Grausamkeit… die Taten der Protagonisten erschrecken, überraschen und machen Angst, verbreiten Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, täuschen und verbreiten Lügen. Doch am Ende fragt sich der Leser, ob diese Taten nicht doch irgendwie verständlich sind….

Ein sehr emotionales, extrem fesselndes und spannendes Buch, das ohne viel Brutalität Angst und Schrecken verbreitet…

Von mir bekommt das Buch „Das Haus in der Kakteenwüste“

5 Sterne.

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