Das Haus der Hebamme

Ein altes Haus mit einer bewegten Geschichte und ein verstecktes Tagebuch… machten mich neugierig auf das Buch:

Das Haus der Hebamme

von

Tanja Wekwerth

(ca. 250 Seiten)

Bildquelle und Klappentext: dotbooks.de

Klappentext:

Eigentlich ist Anne glücklich – sie ist eine erfolgreiche Architektin und lebt mit ihrem Mann zusammen. Dennoch fühlt sie eine merkwürdige Leere in sich. Eines Tages entdeckt sie ein altes Bauernhaus, dessen Geschichte sie magisch anzieht. Dort findet sie ein Buch, das ihr die Geschichte der Hebamme Maria erzählt, die einst hier gelebt hat. Kann das, was sie über deren Vergangenheit erfährt, ihr ihren eigenen Weg in die Zukunft weisen?

Meine Meinung:

 Die Geschichte beginnt mit einer Frau, die sich mit aussergewöhnlichen Immobilienprojekten einen Namen gemacht hat. Ihr Freund und sie kaufen Objekte, die sie dann unkonventionell und Anders umbauen, einrichten und verkaufen. Bis…

bis sie sich ein kleines Haus mitten im Nirgendwo ansehen. Anne ist sofort verliebt in das Haus, wohingegen Adam kein Potential in dem Objekt sieht.

Doch Anne kann das Haus nicht vergessen und kauft es auf eigene Rechnung. Sie lässt es renovieren, sanieren und zieht schlußendlich dort ein.

In sehr poetischen Worten beschreibt die Autorin die Gefühle von Anne, die Anziehungskraft des Hauses, der Ruhe auf dem Lande und der magischen Momente in der Abgeschiedenheit. Man fühlt beim Lesen genau, wie es Anne geht, was den Moment so magisch macht und warum sie sich dort so wohl fühlt.

In einem anderen Handlungsstrang erfahren wir von den früheren Bewohnern des Hauses. Von den Entbehrungen, die die Menschen im 19. Jh. zu erfahren hatten und von einer Familie, die in diesem Haus Freude und Trauer erlebt hat.

Da waren drei Schwestern, die bei der verhaßten Stiefmutter aufwuchsen. Ein Mann, der dieser Frau von Tag zu Tag überdrüssiger wurde. Kindern, die wie wilde Kätzchen verwahrlosen… und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Die Arbeit der Hebamme zu jener Zeit ist interessant zu lesen. Sie hilft bei Problemen mit der Libido, sie macht heimliche Abtreibungen und heilt mit Kräutern. Zu jeder  Zeit muß sie Stärke zeigen und einen klaren Kopf bewahren. Und nicht selten wird sie von unzufriedenen Frauen angefeindet.

Die beiden Schicksale sind nicht direkt verbunden, eigentlich verbindet sie „nur“ das Haus. Als Anne das Kräuter-Rezeptbuch der Hebamme findet, erfährt sie einiges aus der damaligen Zeit. Sie probiert Rezepte aus und nicht alle sind für den zivilisierten Gaumen eine Wohltat.

Mehr und mehr lernt Anne durch die Einsamkeit, die innen Verbundenheit mit der Hebamme und den magischen Orten sich selbst kennen.

Ein magisches Buch über Selbstfindung, Freiheit und Hoffnung.

Die Geschichte ist ungewöhnlich, nicht mainstream, sie ist poetisch, verzaubert den Leser und klingt lange nach.

5 Sterne für magische Momente!

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