Böse Opfer

Eine Frau wird Opfer eines Überfalls. Wie verhält sie sich „richtig“? Sich wehren oder aufgeben? Im Buch werden beide Seiten beleuchtet… nicht unbedingt eine leichte Lektüre… doch lest selbst:

Böse Opfer

von

Max Manning

400 Seiten

Bildquelle und Klappentext: Harper Collins Verlag

Klappentext:

Bohrende Kopfschmerzen zwingen Gem Golding dazu, auf ihrem Nachhauseweg spätnachts an einem einsamen Laden zu stoppen, um Schmerztabletten zu kaufen. Da taucht auf dem dunklen Parkplatz plötzlich ein Mann auf, greift sie an und überwältigt sie. Ihr Angreifer verspricht, ihr nichts zu tun, wenn sie sich fügt. Selbst wenn sie schreien könnte – mit Hilfe ist in dieser Gegend nicht zu rechnen. Doch auf einmal bietet sich eine unerwartete Gelegenheit zum Gegenangriff. In diesem verhängnisvollen Augenblick entscheidet sich Gems weiteres Leben: Wird sie Kämpferin oder Opfer sein?

Meine Meinung:

Das Buch beginnt sehr spannend mit Gem, die in einer einsamen Gegend vor einem Laden hält. Als sie aussteigt, wird sie von einem vermeindlichen Carjacker angegriffen. Er will nur ihr Auto… doch im Verlauf des Überfalls hat Gem das Gefühl, dass ihm das nicht genug ist. Sie hat zwei Optionen: Aufgeben und sich in die Opferrolle fügen, um ihr Leben zu retten. Oder sich wehren, die Flucht zu versuchen und evtl. dabei zu Schaden zu kommen.

Von nun an wird das Buch ein wenig unübersichtlich. Denn die Handlung mischt nun beide Optionen miteinander. In einem Strang wehrt sich Gem, im anderen fügt sie sich. Was passiert, wenn…

Es wird gezeigt, wie es Gem ergeht, als sie sich wehrt… und als mutige Frau mit Courage dasteht….. und wie Gem sich fügt, als Opfer erscheint und von Allen bemitleidet wird oder der Vorfall heruntergespielt wird.

Die Idee ist wirklich richtig gut, vor allen Dingen, weil die Konsequenzen der Handlung so ganz anders sind, als erwartet und endlich auch mal die Psyche des Opfers im Fokus steht. Diese jedoch nicht klischeehaft einfach nur das ängstliche Mäuschen ist.

ABER… leider springt das Buch im Kapitel immer wieder zwischen den beiden optionalen Handlungen hin und her. Eben liest man noch, wie es Gem dem Opfer geht und im nächsten Moment wird Gem die Wehrhafte von der Polizei befragt. Ich kam oft nicht mit, in welcher Version der Geschichte ich mich befand und konnte der Handlung daher eher schwer folgen. Das fand ich äußerst schade, denn, wie gesagt, die Idee ist super gut konstruiert. Ein wenig mehr Struktur hätte der Story aber gut getan.

So war ich beim ersten Drittel des Buches schon drauf und dran, es abzubrechen. Einzig meine Neugier auf den Verlauf der Story ließ mich dranbleiben.

Zum Ende hin werden die Kapitel immer kürzer, die Sprünge zwischen den beiden Szenarien daher noch kürzer und die Verwirrung nimmt dadurch nicht ab. Die Moral von der Geschichte ist verständlich, doch der Lesespaß blieb leider auf der Strecke.

Tolle Idee, 2 super Geschichten… aber gemixt einfach ein ganzes Stück verwirrend.

3 Sterne


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