Barfuss auf spitzen Steinen

Ein Buch über den Umgang mit einem schweren Verlust, ein Buch über den Umgang mit dem Wissen, einen Mörder zum Sohn zu haben… eine emotionale Geschichte… konnte ich eintauchen?

Barfuss auf spitzen Steinen

von

Renate Lehnort

247 Seiten

Klappentext:

Ein grauenhaftes Verbrechen erschüttert den kleinen Ort Markt Brunn in Niederösterreich. Der siebzehnjährige Tim hat die zehnjährige Emily, die er seit ihrer Geburt kennt, missbraucht und ermordet. Britta und Laura – die Mutter des Mörders und die Mutter des Opfers – sind seit Kindheitstagen eng befreundet, wie werden sie jetzt mit dieser Last umgehen? Wird Britta ihren Sohn fallen lassen? Wird Laura ihren Hass und ihre Rachegefühle überwinden und zu einem normalen Leben zurückkehren können?

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einer Frau, die sich den Anfeindungen der Nachbarn gegenübersieht, denn sie ist die Mutter eines Mörders!

In rückblickenden Kapiteln erlebt der Leser, was Schreckliches geschah und den Hergang der Ermittlungen. Nach der Urteilsverkündung ist nichts mehr, wie es einmal war. 2 Familien sind zerstört, alle Beteiligten gehen ganz unterschiedlich mit dem Verlust um.

Dann springt die Story 15 Jahre voran… was ist aus den Protagonisten geworden? Wie hat sich ihr Leben verändert? Britta, die Mutter des Täters und Laura, die Mutter des Opfers, stehen im Fokus der Story. Sie haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, jede ist auf ihre ganz eigene Art mit dem Schmerz umgegangen. Doch die Vergangenheit haftet immer noch an ihnen… bis…

Eine wirklich beängstigende Story. Die emotionale Verknüpfung von Opfer und Täter, von Opfer- und Täterfamilie, ist schrecklich.

Doch bei der Geschichte selbst bleiben die Emotionen ein wenig auf der Strecke. Die Story ist sehr nüchtern geschrieben, die Protagonisten agieren oft ein wenig zu kontrolliert, die Dialoge wirken ein wenig gestelzt und hölzern.

Ich konnte zu keinem der Protagonisten eine emotionale Beziehung aufbauen. Leider. Für mich las sich die Geschichte wie eine anonyme Meldung in den Medien, ich war irgendwie nicht mittendrin.

Die Idee ist wirklich spannend und außergewöhnlich… doch die Emotionen wollten nicht überspringen. Daher bekommt die Story von mir

3 ½ Sterne.


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