Vom Thema Romantasy und Dystopie habe ich mich zwar schon länger verabschiedet, aber der Klappentext des folgenden Buches klang so spannend, dass ich trotzdem schwach wurde. Also los:
Whispers of Destiny
von
Justine Pust
448 Seiten

Klappentext:
2096: Die Welt ist überbevölkert, Ressourcen und Jobs sind rar. Der Tod gründet die Firma Death Call, die über den Todeszeitpunkt aller Menschen entscheidet. Kurz nachdem die 21-jährige Blue erfährt, dass ihre Lebenszeit beinahe abgelaufen ist, trifft sie auf einer Party den geheimnisvollen Creek, einen Mitarbeiter von Death Call. Blue geht mit ihm einen Deal ein: Um dreißig weitere Jahre leben zu dürfen, nimmt sie einen Job bei der Firma des Todes an. Doch über Leben und Tod zu entscheiden, hat seinen Preis …
Rezension / Meine Meinung:
Man wird förmlich hinein geworfen in eine Klassengesellschaft, die extrem düster und grausam ist. Die Welt wird bestimmt von säureartigem Regen, Überschwemmungen und Dürren. Die Menschen leben in 9 Stufen unterteilt, wobei unsere Protagonistin Blue im Stufe 3 lebt, zusammen mit ihrer besten Freundin Iris. Ihre Wohung ist ein aus Müll und Elektroschrott gepresster Bau, ihre Umwelt ist von ätzendem Smog und ewig trübem Himmel bestimmt und ihre Arbeit schwer. Beide hoffen, in den nächsten Rang aufsteigen zu können. Eine medizinische Untersuchung ist die letzte Hürde. Doch diese verändert alles.
Blue erfährt, dass sie bald an einem Tumor sterben wird. Aus der Traum. Eine letzte Party soll ihr Mut machen. Doch dort wird sie von einem (natürlich extrem heißen) Mann angesprochen. Er bietet ihr einen Ausweg. Ihr bleibt mehr Lebenszeit, wenn sie für den von ihr verhassten Konzern „Death Call“ arbeitet. Die Firma, die Totgeweihte entweder ins Jenseits schickt oder ihnen eine 2. Chance gewährt.
Mehr aus Neugier geht Blue zu Death Call und trifft den Tod persönlich. Aus Mangel an Perspektiven geht Blue den Deal ein und muss von nun an über Tod oder Leben entscheiden. Ein für sie grausamer Job.
Mit diesem Buch hat mich „alte Frau“ nun auch das Thema Pronomen erwischt. Im Buch stellen sich die Protagonisten mit Namen und gewünschtem Pronomen vor („Ich bin Emerald, er/ihn“). Wie ein wenig von mir befürchtet, gibt es auch eine Person mit dem they/them-Pronomen. Ich finde es voll in Ordnung, wenn Menschen sich nicht festlegen möchten. Trotzdem bin ich immer wieder über sowas wie „…They schiebt den Ärmel hoch….“ oder „… erklärt they schulterzuckend…“ gestolpert. Ist halt nicht so geläufig. Allerdings geht die Autorin dies sehr sensibel an und verwendet größtenteils den Namen des Protagonisten.
Bald schon merkt Blue, dass bei Death Call nicht immer alles nur schwarz oder weiss ist. Sie muss Entscheidungen treffen, die sie erschüttern… und auch wenn sie auf der Suche nach einem Ausweg aus diesem System ist, sind die Alternativen ebenfalls nicht besser. Und eines Tages geschieht etwas Unfassbares, Grausames, Endgültiges…
Ich war gefesselt von der Story und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Idee ist unfassbar gut und auch die Protagonisten sind einfach großartig formuliert. Ausserdem bleibt die obligatorische Lovestory im Hintergrund und ist einfach nur liebenswert.
Ein tolles Buch, das mich echt überrascht hat!
5 Sterne

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