Totenfang

Simon Beckett ist zurück und mit ihm Dr. David Hunter. Ich liebe ja die Romane um diesen außergewöhnlichen forensischen Anthropologen. Und so war ich sehr gespannt, welche Schlüsse er dieses Mal aus ein wenig „Material Mensch“ zieht:

Totenfang

von

Simon Beckett

(ca. 560 Seiten)

Bildquelle und Klappentext:
www.rowohlt.de/

Klappentext:

Hunter is back!
Sein fünfter Fall führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet.
Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden. Als an einer Flussmündung zwischen Seetang und Schlamm eine stark verweste Männerleiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, Leo gefunden zu haben. Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt: Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser, und der gehört definitiv zu einer anderen Leiche.
Für die Zeit seines Aufenthalts kommt David Hunter in einem abgeschiedenen Bootshaus unter. Es gehört Andrew Trask, dessen Familie ihm mit unverholener Feindseligkeit begegnet. Aber sie scheinen nicht die einzigen im Ort zu sein, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe der forensische Anthropologe das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, fordert die erbarmungslose Wasserlandschaft erneut ihren Tribut…

Meine Meinung:

Gewohnt ruhig und detaillreich zieht uns der Autor schon von Anfang an in eine grausige Story über eine verschwundene Frau und eine stark verweste Wasserleiche. Dr. Hunter soll nur als Beobachter die Bergung überwachen und evtl. ein grobes Urteil über den Zustand der Leiche abgeben. Der Fall scheint klar, die Leiche scheint schnell einem Vermißten zugeordnet und für Hunter bleibt eigentlich nichts mehr zu tun. Doch durch einen vorangegangenen Unfall mit seinem Auto ist Hunter gezwungen, ein paar Tage vor Ort zu bleiben. Da er sich natürlich nicht vollkommen aus dem Fall herausziehen kann, verstrickt er sich ungewollt immer mehr und mehr in dem seltsamen Fall, bei dem nichts zusammenzupassen scheint….

Mit der von Simon Beckett bekannten grausigen, sehr anschaulichen Schreibweise bekommt der Leser eine Extraportion Grauen geliefert und ist bei der Arbeit des Anthropologen fast live dabei.

Der Fall an sich ist sehr gut konstruiert und mit einer Liebe zum bösen Detail verwirrt der Autor gekonnt. So war mir bis zum Schluß nicht klar, worauf es hinaus läuft.

Hunter ist persönlich involviert, da er sich in die Schwester der Vermißten verliebt und so tiefer in den Fall verstrickt, als ihm lieb ist. Lebensbedrohlich tief!

Und als man am Ende glaubt, das Grauen überwunden zu haben, legt Simon Beckett noch eine Schippe drauf.. allein durch seinen letzten Satz!!

Ein spannendes, grausiges, nicht überdramatisiertes Werk mit Suchtcharakter! Hunter is back! Und wie!

5 grausige Sterne.

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