Tod am Kap: Captain Pieter Strauss ermittelt

Heute stelle ich euch einen Thriller vor, der in aussergewöhnlicher Kulisse spielt: in Südafrika. Ich war gespannt, ob mich auch der Plot fesseln konnte:

Tod am Kap: Captain Pieter Strauss ermittelt

Strauss Mysteries 1

von

Joyce Summer

(473 Seiten)

Klappentext:

»Wie kann ich machen, dass es aufhört, große Mutter?«
»Du musst den Feuergeist finden, Jongetjieskind.«
»Und wie kann ich ihn finden?«
»Du wirst die Zeichen richtig deuten.«
»Was mache ich, wenn ich ihn gefunden habe?«
»Du wirst machen, dass er aufhört zu tanzen.«

Drückende Hitze liegt über Südafrika und das Wasser wird knapp. Eine brutale Mordserie erschüttert das Kap der Guten Hoffnung. 

Captain Pieter Strauss von der Kapstädter Spezialeinheit der Valke versucht, den Mörder zu fassen. Was treibt den Täter an? Ist es alter Aberglaube und er hofft, die Regenkönigin durch seine Morde zu wecken? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Pieter wird mit seinem alten Freund Nick Aquilina in einen Strudel gezogen, der sie bis tief in die erbarmungslose Welt der Townships treibt und in die Machenschaften der großen Konzerne verwickelt.

Meine Meinung:

Ein Krimi der eher leisen Töne, dafür mit einem sehr spannenden Set. Südafrika, das Kap, extremer Brennpunkt zwischen Arm und Reich. Ein Pärchen macht hier Urlaub und plötzlich wird die Frau ermordet. Es scheint kein echtes Motiv zu geben, dafür aber eine rätselhafte „Veränderung“ an der Leiche.

Die Kapstädter Polizei ermittelt, ein gemischtes Team, welches mit kleinen Clanstreitigkeiten in den eigenen Reihen zu kämpfen hat. Als Leser begleitet man ab jetzt das Team bei seiner Arbeit.

Gleichzeitig verschärft sich die Situation in der armen Bevölkerung, denn immer wieder wird das Wasser abgestellt. Die Menschen müssen extrem rationieren und durch abgestandenes Wasser erkranken Kinder. Warum ist gerade in diesem Jahr das Wasser so sehr knapp? Kann es an der neuen Firma liegen, die das Kap-Wasser als teures Luxuswasser nach Amerika verkauft?

Die Menschen sind unruhig, aufgebracht und mißtrauisch.

Das Ermittlerteam ist interessant. Gemischte Kulturen, von Iren über Franzosen und unterschiedliche afrikanische Stämme. Eine afrikanische Vorgesetzte mit zweifelhaften Referenzen und verschlossene, voreingenommene Kollegen. Die brisante Mischung der Kulturen macht den besonderen Reiz der Geschichte aus. Man fühlt sich mittendrin im Schmelztiegel von Rassismus und Vorurteilen. Und so führt die Story den Leser in die ganz eigene Welt Südafrika.

Die Schreibweise ist spannend, es gibt viele afrikanische Ausdrücke und Begriffe, die aber immer erklärt werden und mich als Leser noch näher ans Geschehen bringen.

Es gibt viele Verdächtige, die unterschiedlichsten Motive und Lösungsansätze bei der Aufklärung des Falles. Dadurch wird man als Leser sehr intensiv in die Ermittlertätigkeit einbezogen. Das fand ich sehr gut. Durch die Vielschichtigkeit des Teams und den sehr gut vermittelten Emotionen ist man als Leser mittendrin.

Mittendrin, wenn ein schwer bewaffneter Konvoi die Ermittler zu einem Tatort begleiten muß, mittendrin, wenn Strassengangs einen Verräter anzünden, mittendrin, wenn die Menschen wegen der Wasserknappheit zum Aberglauben greifen und Opfer darbringen.

Ein wirklich vielschichtiges Buch mit einem nachdenklichen Inhalt, denn am Ende bleibt ein bitterer Beigeschmack bei der Lösung des Falles….

Ich fand das Buch sehr gut, es ist anders, es ist spannend, es ist traurig, es macht wütend.. es regt zum Nachdenken an.

5 Sterne.

 


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