Mit dem Buch „Im Versteck“ habe ich 2021 das erste Werk der Autorin Sabine Thiesler gelesen. Auch dies spielte in der Toskana und ich war erst hin und her gerissen und am Ende begeistert davon. Nun ist ihr neuestes Werk auf meinem Reader gelandet. Also erneut, ab in die Toskana…
Leb wohl, Schwester
von
Sabine Thiesler
624 Seiten

Klappentext:
Ein kleines Zelt, idyllisch am Waldrand, mit herrlichem Blick über die Hügel der Toskana. Dort verbringt das junge deutsche Paar Anne und Michael wunderschöne Urlaubstage. Bis sie eines Nachts grausam ermordet werden. Commissario Neri ist entsetzt. Geht wieder ein Liebespaarmörder um, wie einst das Monster von Florenz? Tatsächlich schlägt der Täter schon kurz darauf wieder zu. Zum Glück hat Neri bei seinen Ermittlungen tatkräftige Unterstützung durch eine neue junge Kollegin, Romina Roselli. Eine Spur führt die beiden schließlich in ein einsames Frauenkloster …
Rezension / Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem nüchtern begangenen, grausamen Mord. Ein junges, deutsches Paar wird brutal in ihrem Zelt im Wald erschossen. Der Täter ist dem Leser sofort bekannt. Das Motiv nicht ganz eindeutig.
Commissario Neri, der sich langsam auf einen ruhigeren Lebensabend vorbereiten wollte und eine neue, junge Kollegin bekommt, ist erschüttert! Wer tut so etwas? Romina, neu in der Gegend und daher unvoreingenommen, ermittelt in alle Richtungen. Auch das ist für Neri unverständlich. Niemand „von hier“ würde so etwas tun. Er kennt die meisten Bewohner sein Leben lang. Doch Romina möchte nichts unversucht lassen.
Auf der anderen Seite lernt man die Eltern der Ermordeten kennen. Erst der Unglaube, dass so etwas Schreckliches doch ihren Kindern nicht passieren kann. Dann der Schmerz, die Hilflosigkeit. Sehr emotionale Szenen.
Für meinen Geschmack sind zu viele „Gespräche“ geschrieben. Diese wirken ein wenig seltsam. Gekünstelt, ein wenig affektiert, hölzern, nicht flüssig. Auch finde ich das Buch mit über 600 Seiten mehr als überdimensioniert. Nach 200 Seiten war für mich die Geschichte erzählt, auch, weil man Täter und Motiv kennt.
Im 2. Abschnitt des Buches folgt man einer flüchtigen Person, erlebt ihren Alltag, die Schwierigkeiten und den inneren Zwiespalt zwischen versteckt bleiben und überleben oder aus der Deckung herauskommen und LEBEN.
Das Buch zog sich….
Ich habe mich durch die restlichen 300 Seiten hindurch gekämpft. Täter bekannt, keine neuen Erkenntnisse bei Neri und seinem Team, kleine Eifersüchteleien bei Neri und seiner Ehefrau, seltsame Dialoge und langweilige Szenen im Kloster.
Ich denke, mit 200 Seiten weniger hätte es ein spannendes Buch werden können. Für Toskana-Liebhaber sicher nett, für mich eher mau.
Mit sehr viel Wohlwollen gebe ich dem Buch…
2 ½ Sterne.

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