Katharina von Aragón

Historisch geht es zu, denn heute folge ich den Spuren der Königin von England…

Katharina von Aragón

Die Tudor-Königinnen 1

von

Alison Weir

896 Seiten

Bildquelle und Klappentext: Ullstein Verlag

Klappentext:

England, 1501: Im Alter von 16 Jahren kommt die spanische Prinzessin Katharina von Aragón nach England, zunächst um Prince Arthur zu heiraten, der jedoch kurz darauf stirbt. Sofort wird sie mit dem Thronerben verlobt: Prince Henry. Was zunächst nach einer glücklichen Vermählung aussieht, wird schnell zum Alptraum für die junge Frau. Bald kursieren Gerüchte über King Henrys Affäre mit dem Hoffräulein Anne Boleyn. Katherine muss nun stark sein und kämpfen: für ihre Ehre, die Zukunft, für die Liebe.

Mein Meinung:

Die junge Katharina wird von Spanien nach England geschickt, um den Prinzen Arthur zu heiraten. Schon in ihrer Kindheit wurde die Verlobung geschlossen und Katharina kennt ihr Schicksal. Sie ist entschlossen, ihre Pflicht zu erfüllen, dem jungen Prinzen Erben zu schenken und irgendwann einmal als Königin an seiner Seite zu herrschen. Doch leider kommt alles ganz anders. Nach der Hochzeit erkrankt der Prinz schwer und verstirbt kurze Zeit später.

Doch der König von England hat weiterhin Interesse an einer Verbindung zwischen Spanien und seinem Land und macht Katharina Hoffnung, dass sie seinen jüngsten Sohn, Prinz Heinrich, heiraten könne, sobald dieser 14 Jahre alt wäre. Sie müsse sich also nur 2 Jahre gedulden und würde dann trotzdem Prinzessin von England werden. Denn die Ehe mit Arthur wurde aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nie richtig vollzogen.

Katharina lebt also nun in der Hoffnung auf eine neue Zukunft. Doch die Dinge entwickeln sich alles andere als Positiv. Ihr Vater verweigert die Restzahlung der Mitgift, König Heinrich schiebt sie also fortan von sich und verweigert seinerseits jegliche Hilfe. Nach und nach versiegen die Gelder und so lebt Katharina mit ihrem Gefolge in Armut. Es folgen schwere Jahre, in denen geliebte Menschen sterben, die junge Prinzessin mit Intrigen und Verrat umgehen muß und keine Hoffnung mehr hat, jemals in den englischen Hof einheiraten zu können.

Doch als alle Hoffnung schwindet, wendet sich das Blatt und sie wird an der Seite ihres geliebten Heinrich Königin von England. Denn in den jungen Heinrich hat sie sich mittlerweile ehrlich verliebt.

Die Geschichte ist wunderbar ehrlich, die Nöte einer Prinzessin sind autentisch wiedergegeben und ihre Treue zum Vaterland verständlich. Hier gibt es keine romantisierte Darstellung einer Frau, die ihren Weg allein findet. Es wird deutlich, wie es wirklich war, eine Frau hatte sich zu fügen und eheliche Verbindungen wurden speziell für politische Allianzen geschlossen. Dass Katharina sich hier so stillschweigen und mit vollem Einsatz fügt, ist ihrer Erziehung geschuldet. Denn sie wußte von Kindesbeinen an, was ihr Schicksal ist und hat es dankbar angenommen.

Es ist interessant zu erleben, wie die junge Frau sich entwickelt, aus den dramatischen, demütigenden und entwürdigenden Erlebnissen mit neuer Stärke hervorgeht, auch wenn es ein schwerer Weg ist.

Auch als Frau Heinrichs, als Königin Englands, ist ihr Schichsal nicht sicher. Denn sie muß ihm erst einen Sohn schenken, um fest an seine Seite gebunden zu sein. Doch hier meint es die Natur nicht gut mit ihr… ihr Leidensweg an der Seite Heinrichs ist wieder eine ganz andere Geschichte. Sie liebt den König und er liebt auch seine Königin, doch mit den Jahren verändert sich das Verhältnis und je länger der König auf einen Erben warten muß, umso mehr scheint seine Liebe für Katharina zu schwinden.

Die Geschichte ist weniger emotional, eher klassisch geschrieben. Dafür sind aber die geschichtlichen Details und politischen Verwicklungen relativ einfach erklärt, sodass ich den Spuren der Macht gut folgen konnte.

Ich fand die Story sehr spannend. Es sind unheimlich viele Informationen, ein ganzes Leben in einem Buch… fesselnd geschrieben und glaubhaft vermittelt.

Auch wenn hier der typische Historienglanz und die überschwänglichen Emotionen fehlen, hat mir das Buch sehr gut gefallen, gerade wegen seiner ehrlichen Art.

5 Sterne


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