Himmelerdenblau

Schon mit dem Roman „Perfect Day“ hat mich die Autorin umgehauen. Daher war ich sehr gespannt auf ihren neuesten Roman:

Himmelerdenblau

von

Romy Hausmann

464 Seiten

Himmelerdenblau
Bildquelle und Klappentext: Penguin Random House

Klappentext:

»Der Teufel hatte gewonnen. Seine Macht war grenzenlos. Meinen Körper würde er am Leben halten, gerade so. Wie eine Trophäe. Doch als ich zu mir kam, fand ich mich plötzlich wieder am Ufer des Sees …«

Seit dem 7. September 2003 ist Julie Novak verschwunden. Die Familie ist daran zerbrochen. Nur ihr Vater Theo hört nicht auf, nach ihr zu suchen. Als sich Julies Verschwinden zum zwanzigsten Mal jährt, nimmt die Podcasterin Liv Kontakt zu Theo auf. Sie sei auf eine neue Spur gestoßen. Doch wenn er die Wahrheit erfahren will, muss er sich beeilen, bevor seine fortschreitende Demenz alles mit Dunkelheit überzieht. Wer zum Teufel hat ihm seine Tochter genommen? Warum hat Julies Ex-Freund Daniel das Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter so sorgfältig verschlossen? Und gibt es etwas Grausameres als die Ungewissheit über das Schicksal des eigenen Kindes?

Rezension / Meine Meinung:

Anfangs habe ich mich ein wenig schwer getan, ins Buch hinein zu kommen, denn die Kapitel über Theo, den demezkranken Vater von Julie, sind ein wenig wirr… ja, so wie sein Kopf. Das Buch ist hauptsächlich in der ICH-Version von verschiedenen Personen erzählt. Da erhält jeder sein spezielles Kapitel und erzählt seine Geschichte. Finde ich persönlich immer ein wenig schwierig, weil ich da keine wirkliche Beziehung zu den Protagonisten aufbauen kann. Es rückt niemand direkt in den Fokus.

Die Story: Julie, die jüngste Tochter von Theo und Vera, wurde mit 16 Jahren aus dem Elternhaus entführt. Es gab ein Erpresserschreiben, einen viel älteren Freund, Ermittlungen in alle Richtungen, doch die Tochter wurde nie gefunden. Heute, 20 Jahre später, ist Vera verstorben, Theo Dement und seine älteste Tochter Sophia mit der Betreuung des Vaters etwas überfordert. Und nur noch True Crime Podcasts interessieren sich für die verschwundene Julie.

Doch Theo kann nicht loslassen, er sucht immer noch verzweifelt nach Antworten. Da kommt ihm die Interviewanfrage eines Podcasts gerade Recht. Liv und Phil wollen mit ihrem Podcast einen Schritt weiter gehen: sie wollen den Fall ganz neu aufrollen und Phil gibt sogar der Presse einen Tipp, dass er angeblich ganz neue Hinweise hätte! Liv weiß, dass dies gelogen ist, doch sie steht unter Phils Bann und will ihm unbedingt gefallen. So tut sie alles, um diesen Fall so medienwirksam wie möglich zu inszenieren.

Auch der damalige Freund von Julie, Daniel, rückt wieder in den Fokus. Er scheint ein ganz besonderes Geheimnis zu hüten… und dann sind da noch Kapitel über eine gefangen gehaltene Frau…

Alles sehr mysteriös und eigentlich spannend inszeniert. Doch die Kapitel mit Theo, seine wirren Gedanken, verdrehte Worte, Zeitsprünge und Verwechslungen haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gebracht. Auch Liv machte mich mit ihrer unterwürfigen, ängstlichen Art fast wahnsinnig.

Irgendwie wollte diese Geschichte mich nicht recht packen.. nach dem ersten Viertel quälte ich mich ein wenig durch die Story. Ja, ich verstehe den Ansatz der Autorin, auch Demenz eine Stimme zu geben und darauf aufmerksam zu machen, wie schwer es für alle Betroffene ist, damit umzugehen. Doch mir war es im Buch ein wenig zu viel.

Die Geschichte entwickelt sich sehr gut, immer wieder gibt es Plot-Twists, nichts ist wirklich, wie es scheint, jeder hat seine Geheimnisse und am Ende….

…am Ende bleibt große Trauer, ein emotionales Chaos, eine unglaubliche Wahrheit….

Eine sehr emotionale Geschichte mit vielen, spannenden Wendungen, aber nicht einfach zu Lesen.

3 ½  Sterne


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