Ein klassischer Kriminalroman?? Weit gefehlt! So einfach ist es nicht, dieses Buch zu beschreiben…. es hat was von Sherlock Holmes… aber auch wieder nicht….
Die Geständnisse des Sekretärs: Ein klassischer Kriminalroman
von
Henry Hounting
(ca. 120 Seiten)
Klappentext:
Victor Hounting, geboren dreißig Jahre vor Sherlock Holmes, Professor der Mathematik, gilt als der erste Kriminalwissenschaftler Großbritanniens.
Mit seinen Methoden „rechnet er aus, wer der Mörder ist“. Mit seinen Fragen und Schlussfolgerungen verblüfft er Polizei und Verdächtigte immer wieder aufs Neue: Wann ist der Mann mit dem Messer neben der Leiche der Mörder? Wenn er Metzger ist oder Opernfreund?
Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass nun endlich Hountings knifflige Fälle und geniale Lösungen veröffentlicht werden.
In seinem ersten Abenteuer vermisst ein Lord ein lebenswichtiges Dokument. Die Polizei verdächtigt den Sekretär des Adeligen, steht aber eigentlich vor einem scheinbar unlösbarem Rätsel. Also wird Victor Hounting hinzugezogen.
Immer wieder benötigt Hounting für seine Überlegungen unmögliche Informationen. Dafür ist meist Emely L’Saint zuständig. Niemand, nicht einmal die königlich britische Post selbst, weiß Ende des neunzehnten Jahrhunderts, wie oft Briefe verloren gehen. Emely befragt dazu den Präsidenten des Londoner Schachclubs!
Wer ist diese schlaue, junge Dame? Und vor allem: Wie geht Hounting vor?
Meine Meinung:
Wir begeben uns in ein Zeitalter, in dem die Sprache blumiger und die Sätze verschachtelter waren. Somit ist die Geschichte auch ein wenig „um die Ecke“ geschrieben. Die Sätze sind detailreich und ausschweifend. Der Protagonist Hounting ein Wissenschaftler, der seine mathematischen Ausführungen liebt und ausführlich beschreibt.
Der Fall, eher einfach angelegt, ist spannend und verworren zugleich. Ein wirklich wichtiges Dokument ist verschwunden. Wurde es gestohlen? Ist es verloren, verlegt, verkauft worden? Ist der verhaftete Verdächtige wirklich der Täter und wenn ja, warum?
Hounting geht mit mathematischen Formeln und Berechnungen an den Fall und versucht, mittels Statistik und Indizien den Fall zu lösen. Er ermittelt unterschiedliche Szenarien, wie es gewesen sein könnte und schließt dann mittels beweisbaren Zahlenwerten jede Hypothese nach und nach aus, bis er bei der Wahrheit ankommt… ankommen müßte…
Durch die wirklich ausschweifende Schreibweise, die nun mal zum Zeitalter und nach London gehört, konnte ich den detaillreichen mathematischen Ausführungen Hountings ein ums andere Mal nicht ganz folgen. Zu verwirrend sind seine Ausführungen, zu wissenschaftliche seine Thesen. (für mich)
Wie Sherlock Holmes es einst tun wird, so ist auch Hounting ein Mann, der mit verblüffenden Erkenntnissen sein „Publikum“, hier die Polizei, zu verwirren weiß und etwas dumm dastehen läßt.
Der Krimi ist unterhaltsam, die Charaktere sehr witzig und autentisch und der Fall, wenn auch anfangs vermeindlich einfach, spannend bis zum Schluß.
Für meinen Geschmack waren die wissenschaftlichen Ausführungen Hountings aber zu verwirrend und zu ausschweifend. Sie haben mich immer wieder aus dem Lesefluß gebracht. Ich mußte mich schon sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren.
Für Fans von Sherlock Holmes ist das Buch sicher ein Genuß.
Ich möchte dem Buch
3 Krimi-Sterne geben.
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