Die Blutliste

Mit meinem ersten Roman von Rainer Löffler starte ich mitten in seiner Reihe um den Fallanalysten Martin Abel. Komme ich trotzdem in die Story hinein oder fehlt mir das Wissen aus den anderen 3 Bänden?

Die Blutliste

Martin Abel Band 4

von

Rainer Löffler

496 Seiten

Die Blutliste
Bildquelle und Klappentext: Bastei Lübbe Verlag

Klappentext:

In einem Grab auf einem Kölner Friedhof wird die Leiche eines ermordeten, entsetzlich entstellten Mannes entdeckt. Die junge Frau, die dort eigentlich liegen sollte, ist verschwunden. Auch sie war das Opfer einer Bluttat. Fallanalytiker Martin Abel wird nach Köln beordert und vermutet einen Zusammenhang zwischen den Fällen. Er findet heraus, dass Spuren auf einen lange zurückliegenden Mord weisen – und dass der Schlüssel zur Klärung des aktuellen Falls in der Familie dieses allerersten Mordopfers liegen muss. Aber dann wird ein weiterer verstümmelter Toter in einem fremden Grab gefunden, und Abel erkennt, dass das nächste Opfer schon auf der Liste steht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …

Meine Meinung:

Was für ein grausiger Start in die Geschichte! Die Entdeckung der Leiche auf einem Friedhof, die da nicht hin gehört, ist allein schon gruselig. Doch die Auffindesituation des Toten lässt keinen Zweifel daran, hier muss ein Spezialist helfen. Also wird der Fallanalyst Martin Abel gerufen. Dieser hat momentan eigentlich mit eigenen Dämonen zu kämpfen, doch merkt er schnell, dass wirklich nur er helfen kann.

Abel´s Dämonen werden kurz umrissen, sodass ich nicht das Gefühl hatte, dass mir hier wichtige Hintergrundinformationen fehlen würden. Ich konnte schon nach wenigen Sätzen seine innere Qual nachvollziehen.

Und so macht sich Abel mit dem zuständigen Ermittler Greiner, mit dem er schon einige andere Fälle aufgeklärt hat, ans Werk.

Durch kurze Rückblicke erlebt der Leser nach und nach sogar die Tat selbst mit den Augen des Täters. Das Motiv selbst wird hierbei ebenfalls schnell deutlich. Die Umstände allerdings sind mehr als grotesk.

Abels Vergangenheit und seine Qual hinsichtlich des Todes seiner Tochter sowie die Besessenheit vom genauen Sterbevorgangs dieser fand ich mitunter ein wenig zu dominant.

Auch sein bewusst hervorgerufenes Spiel mit der Angst vor dem Täter war mir etwas zu übertrieben. Genau wie seine Arbeitswut. Auch ein Fallanalytiker darf mal Pause machen, glaube ich. Ich mag das klischeehafte 20-stunden-arbeiten der Ermittler in Romanen nicht. Und natürlich kommen sie dann auch noch übermüdet UND verletzt zur Arbeit. Und warum muss man im Buch erwähnen, dass er sich bei der rasanten Fahrt nicht anschnallt, weil er es eilig hat oder dass er sich während der Fahrt das Handy zwischen Ohr und Schulter klemmt, um zu telefonieren?

Ansonsten ist die Story mächtig spannend. Der Täter schlich sich trotz seiner Tagen schnell in mein Herz, konnte ich doch sein Motiv gut nachvollziehen. Und in diesem Zusammenhang war auch die Ausführung der Taten begreiflich. Sicher nicht zu entschuldigen, aber zu verstehen.

Das Ende ist grandios. Diese Zusammenhänge hätte ich nie erwartet und dieser Showdown war extrem spannend!

Geniale, grausame und überraschende Geschichte mit einem ganz neuen Täterbild, die mich bis zuletzt in Atem gehalten hat. Einzig Abel war nicht so ganz mein Favorit.

4 Sterne


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