Hinter diesem außergewöhnlichen Buchtitel verbirgt sich eine interessante Mischung aus Familensaga, Familiendrama und spannendem Krimi. Und der Schauplatz, die Südstaaten Amerikas, tut sein Übriges, um diese Story so geheimnisvoll, schaurig und romantisch zu machen…
Der Zunge Gewalt
von
Tanya Anne Crosby
(ca. 410 Seiten)
Klappentext:
Die New York Times Bestsellerautorin Tanya Anne Crosby lüftet den Schleier der Verschwiegenheit über einer einst bedeutenden Südstaatenfamilie und erkundet die Leben von Caroline, Augusta und Savannah Aldridge, drei Schwestern mit einer gemeinsamen dunklen Vergangenheit und einer unsicheren Zukunft. Nach dem Tod ihrer Mutter, einer Zeitungserbin, muss Caroline die Zeitung The Tribune übernehmen und die drei Schwestern müssen ein Jahr lang zusammenleben, ansonsten verlieren sie ihre Erbschaft. Aber ein Mörder macht Schlagzeilen und Caroline könnte ihm unwissentlich in die Quere gekommen sein. . . Inmitten des ganzen Aufruhrs lässt Caroline eine längst beendete Romanze wiederaufleben und die voneinander entfremdeten Schwestern finden wieder langsam zusammen. Doch all das ist in Gefahr. Denn der Mörder hat sich bereits sein nächstes Opfer ausgesucht. .
Meine Meinung:
Das erste Drittel des Buches ist von der Story her eine fast typische Familiensaga. Die bekannte und von allen geachtete und verehrte Zeitungs-Chefin, ist verstorben und ihre Töchter erscheinen zur Beerdigung. Die Frauen sind schon lange aus dem Haus und haben wenig Kontakt zur Mutter und untereinander gehabt. Umso mehr trifft sie die Eröffnung des Testamentes: Sie müssen ein Jahr lang zusammen im Elternhaus leben, erst dann bekommen sie ihren Erbteil.
So unterschiedlich die Frauen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Dämonen der Vergangenheit. Und so wird Caroline mit ihren Dämonen direkt in ihrem Heimatort konfrontiert, wobei Augusta und Savannah wohl ganz froh sind, ihr altes Leben erst einmal hinter sich lassen zu können und im Elternhaus ein wenig Abstand gewinnen zu können.
Als Caroline die Leitung der Zeitung übernimmt und dort auf viel Wiederstand stößt, fällt sie eine Entscheidung, die nicht nur ihre Freundschaft zu Jack, dem Polizisten und ihrem Ex-Verlobten gefährdet, sondern auch die Existenz der Zeitung.
Doch über allem privaten Drama schwebt plötzlich die Angst vor einem Mörder.
Die Charaktere der Frauen sind sehr emotional und einfühlsam beschrieben und ich hatte nach wenigen Seiten das Gefühl, Caroline, Augusta und Savannah vor mir zu sehen. Auch die Reaktionen der Beteiligten, der Mitarbeiter in der Redaktion und auch Jack´s sind nachvollziebar und verständlich.
Die Story um den Mörder und die Angst der Bevölkerung, auch die unterschiedliche Weise, mit der die Frauen mit der Bedrohung umgehen, ist sehr spannend geschrieben. Und trotz der Nähe zum Mörder und der Kapitel, die dem Killer persönlich gewidmet sind, ist die Mordgeschichte eher nebensächlich. Hauptsächlich geht es um die Emotionen der Frauen. So verschieden die Schwestern sind, so verschieden sind auch ihre Meinungen zum vermeintlichen Mordverdächtigen.
Die Dramatik der Story bleibt leider manchmal auf der Strecke, wenn die Autorin allzu schnell über bestimmte Situationen hinwegrast. Und so ist sogar der wirklich spannende Showdown schneller vorbei, als man begreifen kann, wie groß die Gefahr wirklich war.
Doch was mich wirklich am Buch irritiert hat, ist der Schluß. Irgendwie war der Epilog sehr verwirrend und hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Ohne diesen, wäre der Schluß perfekt gewesen….
Aber das Buch hat mir trotzdem gut gefallen, weil eben die Charaktere so toll sind und der Handlungsort perfekt dazu paßt.
Ich möchte dieser emotionalen Frauengeschichte
4 Sterne geben.
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