Der Ruf der Kalahari

In einer aktualisierten Neuübersetzung erscheint das Buch „Der Ruf der Kalahari“ 2024 neu. Da ich begeisterter Afrika- und Safari-Fan bin, habe ich nun endlich zu diesem Klassiker gegriffen. Ich war sehr gespannt, wie die beiden Forscher in den 70er Jahren das Land erlebt haben.

Der Ruf der Kalahari

von

Delia Owens mit Mark Owens

400 Seiten

Klappentext:

Wir begleiten Mark und Delia Owens auf ihrer lebensgefährlichen Reise in das Herz der Kalahari-Wüste Botswanas. Mit nicht viel mehr als einem Fernglas und zwei Schlafsäcken im Gepäck, machen sich die beiden Zoologen 1974 auf in die Wildnis Afrikas – tausende Kilometer entfernt von Straßen, anderen Menschen oder der nächsten Wasserquelle. In dieser Einöde leben die Owens‘ Seite an Seite mit der Löwin Blue, der Hyäne Pepper, Schakalen, Wildhunden und Giraffen, während sie die Geheimnisse des Lebens in einem der letzten unberührten Gebiete der Erde enthüllen.

Dieser mitreißende Klassiker des Nature Writing entführt uns in eines der letzten unberührten Gebiete der Erde, getrieben von der tiefen Liebe zur Natur. Der Ruf der Kalahari erscheint als aktualisierte Neuübersetzung in exklusiver Sonderausstattung inklusive unveröffentlichter Farbfotografien. Tauchen Sie ein in die Magie der Kalahari und lassen Sie sich von diesem packenden Bericht mitreißen!

Rezension / Meine Meinung:

Zwei junge Menschen in der unwirklichsten und unbarmerzigsten Region Afrikas! Was für eine Geschichte! In Zeiten ohne Handy und Satelitentelefon, nur mit einem altersschwachen Pick-up und ein paar wenigen Habseligkeiten. Ein Abenteuer der besonderen Art. Die beiden Zoologen berichten abwechselnd über ihre Erlebnisse. Da sind zum Einen die widrigen Jahreszeiten. Extreme Dürre, flirrende Hitze und kaum Schatten. Kein Wasser weit und breit, der nächste Ort Tagesreisen entfernt. Buschbrände, die alles zerstören, was brennbar ist und scheinbar nicht zu stoppen sind. Dann die Regenzeit, in der es Sturzbäche regnet, die Vorräte nass werden und alles, was nicht festgemacht ist, weggeschwemmt und weggeweht wird.

Mangelernährung, weil die lange haltbaren Lebensmittel sehr eintönig sind. Und immer die Gefahr, sich schwer zu verletzen und zu spät bei einem Arzt zu sein.

Doch dem gegenüber stehen unglaubliche Begegnungen. Da die Tiere in der Kalahari damals kaum mit Menschen in Kontakt kamen, waren sie auch nicht so scheu. So konnten die beiden Wissenschaftler ihre Beobachtungen ganz nah an den Tieren durchführen. Immer darauf bedacht, so wenig wie möglich zu stören oder das Ökosystem zu beeinflussen.

Man kann es sich in der heutigen Zeit kaum vorstellen, unter welchen einfachen, schwierigen hygienischen und ungesunden Bedingungen die beiden dort gelebt haben. Extrem wenig Wasser und Nahrung, kaum Schutz vor der brennenden Sonne und keine sozialen Kontakte. Dazu immer die Gefahr, irgendwo mit dem Auto liegen zu bleiben und nicht gefunden zu werden. Denn meistens wusste niemand, wo sie sich gerade aufhielten.

Es sind ehrliche, ungeschönte Erzählungen voller Entbehrung und Gefahr, auch voller Staunen, Freude und Überraschungen.

Manche Szenen waren mir ab und an ein wenig zu ausschweifend erzählt, manchmal ein wenig sprunghaft, dass ich nicht ganz wusste, wo sie gerade sind. Viele Seiten lang wird auch über das Sozialverhalten oder die Wanderung der Tiere berichtet, was eher für eine wissenschaftliche Abhandlung geeignet ist und weniger für ein Buch für Außenstehende. Auch waren viele Aktionen extrem am Rande des gesunden Menschenverstandes. Oft genug haben die beiden bewusst ihr Leben auf´s Spiel gesetzt, um ein bestimmtes Gebiet oder Tier zu suchen. Da wusste ich nicht recht, soll ich sie bewundern oder über so viel egoistische Dummheit den Kopf schütteln.

Trotzdem eine spannende Erzählung die jedem Safarifreund bewusst macht, welch Privileg es ist, die Tiere Afrikas hautnah in ihrem natürlichen Umfeld erleben zu dürfen und welche große Leistung alle Menschen bringen, die diese Welt erforschen und schützen.


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