Mit einem beklemmenden, paranoiden Psychothriller hat mein heutiger Beitrag zu tun… er versetzt den Leser in eine ungewöhnliche Situation.. doch lest selbst:
White Bodies
von
Jane Robins
(352 Seiten)
Klappentext:
Manchmal kann man zu sehr lieben.
Callie liebt Tilda, ihre Zwillingsschwester, der als glamouröse Schauspielerin die Welt zu Füßen liegt. Als ihre Schwester an Felix gerät, einen vermögenden, aber offenbar brutalen Mann, glaubt Callie, sie retten zu müssen. Im Internet gerät sie an eine Gruppe von Frauen, die sich darüber austauscht, wie man sich gegen gewalttätige Ehemänner wehren kann. Und dann stirbt Felix tatsächlich – und Callie hat einen furchtbaren Verdacht.
Meine Meinung:
Die Zwillinge Callie und Tilda könnten unterschiedlicher nicht sein. Tilda, die schlanke, wunderschöne Blondine, mit ihrer extrovertierten Art, die alle Menschen um sie herum beeindruckt. Und Callie, die immer im Schatten ihrer Schwester steht, diese aber vergöttert, anbetet und exessiv stalkt. Die Obsession Callies ihrer Schwester gegenüber steigert sich immer mehr und nimmt beängstigende Formen an.
Im Buch springt der Leser in einzelnen Kapiteln in die Vergangenheit, um so mehr über die schon frühe, sehr spezielle Beziehung der Mädchen zueinander zu erfahren.
In der Gegenwart hat Tilda einen neuen Freund. Felix ist weltgewandt, macht Tilda teure Geschenke, umsorgt sie und ist immer an ihrer Seite. Er bestimmt mehr und mehr Tildas Leben und drängt Callie an den Rand. Und Callie? Sie macht sich Sorgen um Tilda, bemerkt körperliche und seelische Veränderungen an ihrer Schwester und vermutet, dass Felix sie unterdrückt und isoliert. Ist Felix ein gewalttätiger, kontrollsüchtiger Irrer, vor dem Tilda beschützt werden muß? Doch jede Hilfe, die Callie anbietet, wird von ihrer Schwester abgeblockt.
Was geht wirklich im Hause ihrer Schwester vor und wie weit wird Callie gehen, um Tilda zu schützen?
Ich war bei der Story hin und her gerissen. Callie ist super sympatisch, etwas verschroben und sehr auf Tilda fixiert. Ihre Macken aber haben mich dann doch schockiert und abgestoßen. Ihre paranoide Selbstaufgabe, das ewige Einmischen in jegliche Belange ihrer Schwester und die obsessive Art machten mir das Verständnis für ihre Sorgen schwer.
Tilda spielt in dem Buch eine eher untergeordnete Rolle, ist sie doch der eher passive Part und ist die Story ja auch aus der Sicht von Callie erzählt.
Dass sich Callie so in die Idee hineinsteigert, ihrer Schwester helfen zu müssen, ist ja löblich, doch mit welchen Mitteln sie hier zu Werke geht, ist dann schon grenzwertig. Sie schiesst hier mehr und mehr übers Ziel hinaus, stößt alle vor den Kopf und begibt sich dabei selbst in Gefahr.
Ich konnte der Story zum Ende hin immer weniger abgewinnen, las nur noch, weil neugierig ich auf den wahren Tathergang war.
Fazit: Das Buch ist teilweise echt eklig, wegen Callies Macken, es ist ein ziemlicher Psycho, die Charaktere sind sehr unsympatisch und für mich unglaubwürdig. War nicht meins…
Ich möchte dem Buch
3 Sterne geben.
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