Die Geschichte einer großen Liebe, die in Kriegszeiten nicht sein durfte, Liebende die sich Jahrzehnte aus den Augen verloren haben und eine bewegende Erinnerung… das verspricht der Roman
Die Spur des Medaillons
von
Tania Schlie
(ca. 479 Seiten, erhältlich als ebook bei dotbooks)
Klappentext:
„Liebe ist wie Wasser. Sie findet immer einen Weg.“ Die Goldschmiedin Nina traut ihren Augen kaum: Der attraktive Amerikaner Benjamin bittet sie, ein Familienerbstück zu restaurieren – das genaue Gegenstück zu jenem Medaillon, das sich in ihrem Besitz befindet! Aber wie ist das möglich? Nina beschließt, ihre Großmutter zu fragen, der das Schmuckstück früher gehörte. So erfährt sie, wie Natascha einst in die Wirren der russischen Revolution geriet. Wie es sie in das leuchtende Paris der dreißiger Jahre verschlug – und was dort mit ihr geschah. Je mehr Nina über die Vergangenheit herausfindet, umso drängender wird in ihr eine Frage: Was weiß sie eigentlich über das Leben und die Liebe? Und reicht es wirklich, mit dem zufrieden zu sein, was man kennt?
Das Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um die Lebensgeschichte einer Frau in Zeiten der russischen Revolution, in der französischen Imigration sowie den Wirren des zweiten Weltkrieges.
Wir erleben die Geschichte aus zwei Zeitpersektiven. Nina, die im heutigen Berlin einen kleinen Goldschmiedeladen betreibt, mit sich und ihrem Leben eigentlich zufrieden ist und doch merkt, dass dies nicht alles sein kann.
Und Natascha, ihre Großmutter, die in einer zeitlichen Rückschau von ihrem Leben berichtet.
So reisen wir mit der jungen Natascha nach Russland, erleben eine distanzierte, ja kalterzige Mutter und einen aufopfernden Vater. Ein Kind, das die Ablehnung der Mutter nicht versteht… Wir lesen von einer unbedarften Freundschaft Nataschas zu einem älteren Mann und einer naiven Heirat, weil Natascha es nicht kennt, von anderen geliebt und umworben zu werden….dann die Vertreibung der Familie nach dem Sturz des Zaren nach Frankreich.
Natascha erzählt vom Neuanfang in Paris mit ihrem Ehemann, der das Leben im Exil nicht annehmen will und nur von der Rückkehr nach Russland träumt.
Wir erleben politische Turbulenzen und eine Zeit des Umbruchs. Frauen, die plötzlich arbeiten und eigenes Geld verdienen, eine ganz neue Freiheit im Handeln und Denken und den Schwierigkeiten, die daraus folgen.
Die vielen politischen Wirren, die Kriegsfolgen, Judenverfolgung, Ängste, Nöte, Morde… werden sehr behutsam behandelt, gerade detailliert genug, um die Geschichte von Natascha zu verstehen aber nicht so deutlich, als dass das Buch als Kriegsroman oder politisch verwirrend wird. Ich fand es sehr spannend, wie die Menschen durch die äußeren Einflüsse verändert wurden und wie sich Natascha ihren Platz im Leben immer wieder aufs neue erkämpft hat.
Durch alles zieht sich wie ein roter Faden, Nataschas grenzenlose Liebe zu Mikhail, einem Revolutionär.
Und diese unerschütterliche Liebe hat auch Auswirkungen auf Nina, die in Berlin den Amerikaner Ben kennen und lieben lernt.
Eine Frage beschäftigt alle: Was ist aus Mikhail geworden und wie kommt Ben zu seinem Medaillon?
Die Liebe zwischen Nina und Ben ist geprägt von Mißverständnissen und dem Egoismus der heutigen Zeit. So fragt sich Nina, nicht zu unrecht, ob eine echte, ewige Liebe, heute überhaupt noch möglich ist…
Die kapitelübergreifenden Zeitsprünge haben mich manchmal ein wenig verwirrt. Oft springt die Erzählung auch innerhalb eines Abschnittes noch in verschiedenen Zeiten hin und her, was erhöhte Konzentration beim Lesen erfordert.
Der Scheibstil ist eher verhalten, nicht dramatisch-reißerisch. Doch gerade das macht diese Geschichte aus. Eine Lebensgeschichte in diesen bewegten Zeiten muß leise erzählt werden, um weniger Gewicht in Krieg und Politik zu legen und mehr in die Hoffnung, die die Menschen antreibt.
Eine zauberhafte Geschichte über Hoffnung, Liebe, Glaube an das Gute im Leben und das Vertrauen in die Zukunft. Eine Geschichte über starke Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich niemals unterkriegen lassen.
Ich möchte diesem Buch
4 romantisch-historische Sterne geben…. eine bewegende Story.