Ein Ferryman, ein Fährmann, der die Bewohner einer abgeschiedenen Insel von ihrer Heimat auf eine andere Insel transportiert.. ohne Fragen, ohne Nachdenken… bis…. klingt spannend…
Obwohl ich mit dem Autor Justin Cronin bisher nur einmal mit dem Buch „Der Übergang“ in Berührung kam, welches ich nach wenigen Seiten abgebrochen habe (kam in die verworrene Story einfach nicht rein), möchte ich ihm doch noch einmal eine Chance geben. Bin gespannt…
Ferryman
Der Tod ist nur der Anfang
von
Justin Cronin
720 Seiten
Klappentext:
Die Inseln von Prospera liegen in einem riesigen Ozean, idyllisch abgeschieden vom Rest der Menschheit. Die Bewohner genießen ein unbeschwertes Leben voller Privilegien, umsorgt von dienendem Hilfspersonal. Neigt sich die Lebenszeit der Prosperaner dem Ende zu, werden sie auf eine geheimnisvolle Nachbarinsel geschickt, um dort neu gebootet zu werden und ein weiteres Leben zu beginnen. Proctor Bennett ist der Fährmann, der die Prosperaner dorthin geleitet. Er hat seine Arbeit nie in Frage gestellt, bis er eines Tages eine kryptische Nachricht erhält. Sie bestätigt, was er insgeheim immer befürchtet hat – denn sie birgt eine Wahrheit, die das Schicksal der Menschheit auf ewig verändern wird …
Rezension / Meine Meinung:
Ich gebe zu, ein wenig „Angst“ hatte ich schon vor diesem Buch und dem Autor. Und nach den ersten Seiten wußte ich auch wieder, was mir damals zu Schaffen machte: er schreibt sehr poetisch und anspruchsvoll. Da ich aber beim Lesen dieses Buches im Urlaub war, hatte ich die Muße, mich darauf einzulassen. Und so hat mich die Geschichte schon mit dem traurigen Prolog gefangen…
Es handelt sich um eine dystopische Geschichte, in der die Menschen auf der Insel Prosperia alle glücklich sind. Jeder arbeitet das, was ihm am besten liegt und Spass macht, Kinder werden nicht geboren. Diese „Tortur“ wurde abgeschafft. Man wählt ein Mündel, das dann von der Nachbarinsel schon groß genug, um selbstständig zu sein und mit Grundkenntnissen ausgestattet, gebracht wird.
Jeder ist jung, gesund und schön. Wenn man alt oder krank wird, wird man zur Insel Nursery geschickt und bekommt ein neues Leben. Natürlich ohne Erinnerungen an das Alte.
Alles perfekt?
Die reiche Gesellschaft arbeitet also als das, was sie mag, lebt in tollen Wohnung und Häusern, feiert und genießt das Leben. Und dann gibt es noch die Unterschicht, die Arbeiter, die nur ein Leben führen, noch echte Kinder bekommen und altern oder auch krank werden.
Procter, der Fährmann, bringt die „Aussteiger“ bis zur Fähre. Die Kranken, die Alten, die nicht mehr zur gesunden Gesellschaft passen.
Doch als er seinen Vater zur Fähre begleiten muss, ändert sich alles.
Es kommt zu einem beängstigenden Zwischenfall. Procter fängt an zu zweifeln, lernt neue Menschen kennen, gerät ins Visier des Staatsschutzes, wird hintergangen…
Ich konnte mich dem Sog der Geschichte nicht entziehen..
Nach und nach kommt es zu immer mehr Zwischenfällen, seltsamen Ereignissen, Untergrundbewegungen und Aufständen der Unterschicht.
Und Procter hat seltsame Dejavue, wird plötzlich ausgegrenzt und..
So viel passiert, so viel passt nicht zusammen und ist am Ende so beunruhigend logisch..
Und dann ist die Geschichte doch ganz anders, als erwartet!
Ein geniales Verwirrspiel, eine geniale Gesellschaftskritik und ein unglaublich spannendes Buch!
5 Sterne
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Huhu!
Schön dass du dich dieses Mal darauf einlassen konntest! Ich fand ja schon Der Übergang bzw. die komplette Passage Trilogie sehr genial! Und natürlich hab ich mich sehr gefreut zu sehen, dass endlich was neues von Cronin erscheint!
Auch diese Story klingt wieder sehr speziell und ich freu mich schon sehr drauf 😀
Liebste Grüße, Aleshanee
Danke für deine Worte. Da hast du wohl recht, die Bücher sind speziell und nicht leicht… aber nach dieser Lektüre habe ich Lust bekommen, mich vielleicht doch noch einmal an die anderen Bücher zu wagen…