Schon das erste Buch des Autors, Hexenjäger, hat mich begeistert! Nun geht es weiter mit einem recht speziellen Team und einer für mich außergewöhnlichen Location…
Teufelsnetz
Jessica-Niemi-Reihe Band 2
von
Max Seeck
512 Seiten
Klappentext:
Helsinki 2020: Zwei erfolgreiche Blogger sind spurlos verschwunden. Kurz darauf wird deren Tod in den sozialen Medien gemeldet. Ein geschmackloser PR-Gag? Als eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand tot angespült wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Jessica Niemi übernimmt die Ermittlungen, und sie kommt schon bald einem skrupellosen Netzwerk auf die Spur, das offenbar Mädchen an Manga-Fetischisten vermittelt. Zum Sex – und zum Töten …
Meine Meinung:
Eine Bloggerin mit Manga-„Fetisch“ verschwindet. Kurz darauf wird eine Leiche im Manga-Kostüm gefunden. Zufall? Zur gleichen Zeit verschwindet auch ein Blogger. Der junge Mann hatte eine kurze Beziehung zu verschwundenen Frau. Wie stehen die Fälle in Verbindung und ist das Verschwinden der Blogger PR oder Verbrechen?
Jessica und ihr Team tappen lange im Dunkeln. Es gibt kaum Gemeinsamkeiten in diesem Fall und keine Ansatzpunkte, die das Verschwinden als Verbrechen erklären würden. Und zu allem Übel ist da auch noch die neue Chefin, die Jessica nicht leiden kann, was auf Gegenseitigkeit beruht, und ihr unbedingt eins reinwürgen will.
Die Geschichte ist eher ruhig, es geht vorrangig um die Ermittlungsarbeit und die Ermittler selbst. Was mich in den meisten Büchern eher stört, finde ich hier allerdings sehr passend. Nicht reißerisch, blutrünstig oder über-dramatisiert stehen die Ermittler durch ihre authentische Art und realen Probleme im Vordergrund und machen die Story sehr sympathisch.
Das Geheimnis um die verschwundenen Blogger bleibt lange verborgen, die Hinweise tröpfeln spärlich und lassen so den Spannungsbogen nicht abfallen. Dabei versteht es der Autor meisterlich, den Leser mit kleinen Hinweisen zu verwirren, die Story zu verdrehen und die Auflösung des Falles zu verhindern. Bis zum Schluss tappt man im Dunkeln und immer wieder gibt es neue Ansätze und Ermittlungsrichtungen. Und alles klingt immer wieder logisch. Einfach toll gemacht!
Dass Jessica von ihrer Chefin Hellu so sehr gehasst wird und diese hinter ihrem Rücken an ihrer beruflichen Vernichtung arbeitet, fand ich ein wenig nervig. Die Ermittlungen an sich sind spannend genug, da hätte es dieses Mobbing-Detail nicht gebraucht.
Der Schluss ist dann so überraschend und anders als erwartet, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Geniale Verstrickungen und unglaubliche Wendungen!
Kleiner Wermutstropfen ist das Ende rund um Jessica. Ihr angeschlagener Gemütszustand ist nach Band 1 bekannt, allerdings fand ich es hier ein wenig zu übertrieben und zum Schluss hin auch zu verwirrend. Ich konnte ihr nicht mehr folgen. Wären das letzte Kapitel nicht so gewesen, gäbe es 5 Sterne, so ziehe ich einen halben Stern ab.
4 ½ Sterne
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